Eine interessante Begegnung an helllichten Tag

Erzählungen aus Kuba

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Eine interessante Begegnung an helllichten Tag

Eine interessante Begegnung an helllichten Tag

Yupag Chinasky

Der Fahrstuhl brachte mich ins oberste Stockwerk und damit zu der Terrasse. Ich setzte mich an einen der vielen freien Tische und bestellte eine Limo, die für meinen klammen Geldbeutel gerade noch bezahlbar war. Ich genoß den wirklich wunderschönen Ausblick auf die Stadt und das Meer im Hintergrund, aber auch das Gefühl der Ruhe und Sicherheit vor den vielen aufdringlichen Halbstarken. Erst nach einer Weile schaute ich mich um, um zu sehen, wer außer mir Zeit hatte, an einem normalen Arbeitstag um die Mittagsstunde hier seine Zeit zu verbringen. Abgesehen von ein paar älteren Paaren, offensichtlich Touristen, die den Tag nicht am Strand verbrachten, war da nur noch ein Mensch, der mir interessant erschien. Es war ein gut aussehender, gut gekleideter Mann, schon etwas älter, aber, wie mir schien, einem Flirt nicht abgeneigt. Er hatte mich natürlich längst bemerkt und hatte mich wohl schon die ganze Zeit angestarrt und als er merkte, dass ich ihn nun auch ansah, stand er sogleich auf, kam an meinen Tisch und fragte höflich, ob er sich zu mir setzen könne.
Ich hatte nichts dagegen, denn neue Bekanntschaften zu machen, war durchaus in meinem Sinn und ein Grund für die Fahrt in die Stadt. Er fragt mich, in einem ziemlich unverständlichen Spanisch, ob ich allein sei, was ja offensichtlich war oder ob ich auf jemanden warten würde. Als ich beteuerte, ich würde niemanden erwarten,fragte er, ob er mich zu einem Cocktail einladen dürfe, was ich natürlich ebenfalls bejahte. Ermuntert durch mein Zustimmen und sichtlich angetan, von meinem Aussehen, machte er gleich forsch weiter und starrte dabei ungeniert in meinen Ausschnitt. Ich sei eine wunderschöne Frau und ich würde ihm sehr gefallen und er freue sich, in meiner Gesellschaft zu sein. Ich lachte über das Kompliment und versicherte, dass ich auch nichts gegen ein wenig Geselligkeit hätte. Dann redeten wir und tranken und ich erfuhrt, dass er Italiener war, 62 Jahre alt , geschieden und mit einer Gruppe auf einer Fahrt durch mein schönes Heimatland und heute hätten sie einen freien Tag und die anderen seien am Meer und morgen, würde die Reise weitergehen.

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