Er wollte natürlich auch etwas über mich wissen, wo ich herkomme, ob ich mit jemandem zusammenlebe, wie alt ich sei und was ich so den ganzen Tag machen würde. Er vergaß aber auch nicht zu fragen, ob ich noch mehr zu trinken oder gar etwas essen wolle und als ich beides bejahte, bestellte er zwei weitere Cocktails und einen Snack für mich. Er schien sehr glücklich zu sein, mich kennengelernt zu haben, und sagte mir, dass dies ein besonderer Tag sein müsse, denn bisher habe er auf seiner Urlaubsreise noch keine so nette, so charmante, so gebildete junge Frau getroffen, wie mich. Und auch ich fand immer mehr Gefallen an ihm. Er sah durchaus nicht aus wie ein Mann mit 62 Jahren, seine Haut war hell und faltenlose, seine Haare noch kein bisschen grau und seine Kleidung jugendlich und sportlich, Aber ich wusste aus der Erfahrung mit einigen älteren Männern, dass es viele Mittel und Wege gab, jünger zu erscheinen. Außerdem spielte für mich das Alter keine Rolle, wenn einer nett und dazu noch großzügig war, reichte das doch vollkommen aus.
Während wir redeten und tranken wurde die Mittagshitze immer stärker, die um diese Jahreszeit und in dieser Stadt sehr unangenehm sein konnte. Jedenfalls fing ich, trotz meines leichten Kleides an, sehr stark zu schwitzen und das schadete auch meinem Make-up, wie ich aus Erfahrung wusste. Ich entschuldigte ich mich für ein Weilchen, um mich auf der Toilette wieder fein zu machen. Er hatte natürlich meinen Schweiß bemerkt und als ich wieder bei ihm saß, fragte er mich ganz direkt, ob ich gerne duschen möchte, bei der Hitze sei doch eine Erfrischung für beide ganz gut. Er habe hier im Hotel ein Zimmer und daher sei es kein Problem. Ich zögerte einen Moment, denn ich wusste sehr wohl, dass es nicht nur um eine mittägliche Dusche gehen würde. Aber eine solche Chance durfte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Erfahrungsgemäß ging es nach einem solchen Intermezzo sowohl meinem Sexualleben als auch meiner Geldbörse viel besser. Ich tat so, als sei ich über das Angebot höchst überrascht und ließ ihn ein wenig zappeln, bis ich schließlich zustimmend nickte. Er atmete sichtlich vergnügt auf und rief den Kellner und nannte nur seine Zimmernummer, statt die Rechnung zu bezahlen.
Eine interessante Begegnung an helllichten Tag
Erzählungen aus Kuba
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Eine interessante Begegnung an helllichten Tag
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