Eine interessante Begegnung an helllichten Tag

Erzählungen aus Kuba

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Eine interessante Begegnung an helllichten Tag

Eine interessante Begegnung an helllichten Tag

Yupag Chinasky

Schließlich hörte ich mit der Handarbeit auf und sagte, dass es mir leid täte, dass ich alles versucht hätte, aber heute sei nicht unser Tag und ob er enttäuscht sei. Nein, war die Antwort, enttäuscht sei er nicht, es sei nun mal so im Alter, mal gehe es, mal gehe es nicht und es sei nicht meine Schuld, denn ich hätte hervorragende Arbeit geleistet und das habe ihm sehr gefallen und er sei durchaus auf seine Kosten gekommen, auch ohne den letzten Schritt.
Dann wollte er noch wissen, wie ich mich fühle und ob ich auch Spaß gehabt habe. In dieser Situation war eine kleine Notlüge sicher angebracht und so versicherte ich ihm, dass bei mir alles ok sei, dass ich Spaß gehabt hätte und auch einen richtigen Orgasmus, keinen ganz großen, aber einen mittelgroßen und das sei ja auch schon was. Er war zufrieden und ich war auch zufrieden, weil ich an den Schein in meiner Handtasche dachte. Da die Arbeit, dich ich hatte machen müssen, erneut Schweiß treibend war, duschte ich ein zweites Mal . Und als ich fertig war, nahm ich alle Fläschchen und die Seifen mit, die auf der Ablage vor dem Spiegel lagen. Dann zog ich mein Kleidchen wieder an, wir verabschiedeten uns mit einem Küsschen und er sagte, „wie lecker du bist, Mami, schade dass ich morgen nicht mehr hier bin, ich hätte es gerne noch ein Mal mit dir getrieben und vielleicht hätte es dann besser geklappt.“ Auch ich hätte es gerne noch einmal versucht, nicht um zu sehen, ob es diesmal geklappt hätte, sondern, na ja, warum tut man so etwas mit einem Mann von 62 wenn man gerade erst 20 ist und dann sogar schon als Mami bezeichnet wird. Man tut es nicht aus purer Lust, sondern weil man es tun muss, um über die Runden zu kommen.

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