Eine Kreuzfahrt

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Eine Kreuzfahrt

Eine Kreuzfahrt

Sven Solge

Danach packte sie ihre kleine Strandtasche und machte sich auf zum Oberdeck. Immer wieder musste sie sich an dem Geländer festhalten, das an beiden Seiten der Flure angebracht war. Ihr war etwas schwindelig, doch nachdem sie eine Liege gefunden hatte, die etwas windgeschützt hinter einer Glaswand stand und sie sich setzen konnte, wurde es sofort besser.

Sie holte sich noch zwei Badetücher, die überall an bestimmten Stellen zur Verfügung standen. Und dann fing sie an zu lesen, doch das musste sie schon nach kurzer Zeit aufgeben, es strengte sie zu sehr an. Deshalb schloss sie die Augen und genoss die Wärme der Sonne.

Plötzlich glaubte sie zu träumen, die warme Stimme vom Vortag war wieder da. Es fühlte sich so gut an und unwillkürlich erwartete sie die zarten Streicheleinheiten an ihrer Wange. Sie drehte ihren Kopf, öffnete dann die Augen und schaute direkt in dieses nette Gesicht, dass sie schon gestern so berührt hatte.

„Wie geht es dir?“, fragte die Stimme. „Ich habe dich in der Krankenstation gesucht und die haben mir gesagt, dass du wohl an Deck bist. Erinnerst du dich an mich? Ich bin der, der mit dir zusammen gestoßen ist. Es tut mir so leid, weil ich daran Schuld habe, da ich falsch herum gelaufen bin.“

Auf einmal spürte sie wieder diese Hand an ihrer Wange und spontan neigte sie sich gegen die Hand und legte ihren Kopf hinein. Sie schaute in diese besorgten Augen und wünschte sich, dass dieses Gefühl nie aufhören würde.

Dieser fremde Mann kniete neben ihrer Liege und Jennifer glaubte sich noch nie so wohl gefühlt zu haben wie jetzt.

Erneut fragte er: „Wie geht es dir? Hast du noch Kopfschmerzen?

Endlich raffte sich zu einer Antwort auf und musste sich aber erst den Kloß weghüsteln: „Doch mir geht es ganz gut, danke für deine Hilfe!“ Damit löste sie mehr widerwillig ihren Kopf aus seiner Hand und hätte ihn fast sofort wieder zurück gelegt, weil dieses unglaubliche Gefühl einfach weg war.

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