Eine nicht alltägliche Beziehung - Teil 12

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Eine nicht alltägliche Beziehung - Teil 12

Eine nicht alltägliche Beziehung - Teil 12

Grauhaariger

Letztendlich kam sie dann doch so gegen vier Uhr morgens brav mit nach Hause. Dabei leistete sie sich einen Fauxpas. Denn Daniela und ihr Mann brachen ebenso auf. Die beiden Frauen waren sichtlich angetrunken und wankten, gegenseitig eingehakt und flankiert von ihren Männern, in Richtung Haustüre. Sie kicherten und lachten. Man könnte sagen, die beiden waren gut drauf. Beim Abschied gaben sich die beiden Frauen einen Kuss. Danielas Mann hatte auch ganz schön tief ins Glas geschaut und nahm diese ungewöhnliche Zärtlichkeit mit einer scherzhaften Bemerkung eher auf die leichte Schulter. Als aber Olivia ihrer Freundin mit einer Hand durchs Haar strich und: „Ich liebe Dich!“ zuraunte, war er schlagartig wieder nüchtern. Martin sah schon die Katastrophe kommen. Dann aber meinte Danielas Mann: „Liebe Olivia, Du hast Dich in der Person geirrt. Dort drüben steht dein Mann!“

Martin versuchte, Olivia sanft in den Aufzug zu zerren. „Nehmen wir sie doch mit!“ bettelte Liv ihren Verlobten an. Daniela, deren Alkoholpegel noch ein paar halbwegs klare Gedanken zuließ, wollte möglichst schnell in ihrer Wohnung verschwinden. Wie seit dem tragischen Unfalltod seiner Frau zwischen ihr und Martin üblich, umarmten sie sich zur Verabschiedung und drückten sich kurz Wange an Wange.

Oben angekommen, stakste Olivia schnurstracks ins Wohnzimmer. Sie suchte in ihrer Playlist, durch den Alkoholpegel mit kleineren Schwierigkeiten verbunden, ihren Ordner „Gefühle“ und drückte so lange die Titel weiter bis „Eine Herde wilder Pferde“ erklang.

„Was sollte das?“ fragte ihr Verlobter verärgert. Als Liv sich in den Sessel fallen ließ und ihn nur unverständig ansah, meinte er weiter: „Willst Du Ela unbedingt in Schwierigkeiten bringen?“ Ein wenig unsanft zog er ihr dabei die Stiefeletten aus.

„Ich liebe sie halt…“ Olivias Zunge war schwer. „Und wenn Du mich schon nicht anschaust…den ganzen Abend…und nur mit irgendwelchen Leuten und diesen Tussis rumhängst…“

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