Den ganzen Tag über war Olivia sehr beschäftigt und verdrängte ihr Problem. Erst als sie gegen Abend in das wartende Taxi stieg, verspürte sie erneut den unbändigen Drang, mit Martin reden zu wollen. Diesmal war es die Mailbox, die sich meldete. „Bitte, bitte; ruf mich zurück! Ich lieb Dich doch!“ Mittlerweile redete sie sich schon ein, dass Martin nichts mehr von ihr wissen wollte.
Nach dem Anhalten ihres Taxis in der Hotelanfahrt war Liv noch mit dem Bezahlen beschäftigt, als der Wagenschlag geöffnet wurde.
Eine männliche Stimme fragte: „Parles-tu francais?“, was Olivia mit einem kurzen: „No!“, beantwortete. Dann sah sie den Mann an. „Martin!“ Olivia umarmte ihn und hüpfte dabei auf beiden Beinen in die Höhe. „Ich habs nicht so gemeint!“ bettelte sie ihn förmlich an, ihre Worte zu verzeihen. Dann küssten sie sich.
Aus den Augenwinkeln erkannte Olivia Marc, der scheinbar auf sie gewartet hatte und sich nun abwendete. Instinktiv rief sie nach ihm. „Keine Heimlichkeiten!“, war ihr Versprechen und es gab ja auch keinen Grund, die beiden nicht einander vorzustellen. „Martin, das ist Marc!“ Und an den jungen Franzosen gewandt meinte sie: „Martin, mein Mann!“
Die Männer reichten sich die Hand. Marc war es peinlich, weil er viel zu früh vor Olivias Hotel aufgetaucht war. Er hatte gehofft, dass sie ihn heute mit auf ihr Zimmer nehmen würde. Vielleicht schon vor dem Besuch im Bistro…?
„Ihr wart verabredet?“, fragte Martin naiv.
Der junge Student antwortete: „Nein;“ während von Olivia gleichzeitig ein: „Ja;“ kam.
„Wir waren für später verabredet…!“ klärte Marc das Durcheinander auf. „Ich bin viel zu früh!“
„Ah, ja!“ Martin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, sah seine Geliebte an und feixte: „Er wollte vor dem Essen…coucher avec toi!“
Marc fühlte sich ertappt und wollte am Liebsten im Boden versinken.
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