Was hätte er auch sagen sollen?
Ein wenig nachdenklich strich Martin mit dem Rücken seines Zeigefingers über den Stoff der Olivias Schamlippen verdeckte und verkündete: „Okay, gehen wir fliegen!“
Liv tat enttäuscht, hatte aber fest mit dieser Reaktion ihres Liebsten gerechnet. Der Segelflieger war bereits gebucht und ebenso das schleppende Flugzeug incl. Pilot.
Laut seiner Assistentin lag nichts Wichtiges mehr an, so dass Martin gleich mit Olivia zusammen sein Büro verließ. Auf dem Weg nach draußen trafen sie auf Franz Seibold, den Fuhrparkleiter. Immer, wenn Liv und er sich trafen, lagen lockere Sprüche in der Luft. Heute zwinkerte Olivia ihm zu und meinte: „Ich darf jetzt die A350 fliegen!“
„Puh, gratuliere! Zweihundertachtundsechzig Tonnen! Stimmts?“ Seit er die neue Frau des Chefs zum ersten Mal traf, interessierte er sich für die Airbus-Maschinen. Er mochte Olivia…!
„Übrigens,“ fügte Martin hinzu: „Sie ist jetzt die Chefin im Cockpit!“
„Uh, mein Glückwunsch!“ Der Fuhrparkleiter hatte höchsten Respekt vor dieser jungen Frau. „Das freut mich für Sie!“
Segelfliegen mit seiner Verlobten am Steuer war nichts Neues mehr für Martin. Heute war ihr neunter gemeinsamer Flug. Beim ersten Mal…ja, da war ihm mulmig! Martin sagte sich immer: „Lieber fliege ich mit und wir stürzen gemeinsam ab, als wenn sie allein…Nein, das wäre nicht auszudenken, wenn Olivia etwas passieren würde!
Hochziehen, ausklinken und dann herrschte absolute Stille! Martin fühlte sich wie ein Vogel. Ebenso Olivia! In der Luft schweben, Kreise ziehen, die Aussicht genießen! Herrlich! Irgendwann fing dann Olivia an zu plappern. Nein, Martin störte das nicht! Im Gegenteil: Er erfreute sich an der Lebensfreude seiner Liebsten! „Schau mal hier, dort drüben, siehst Du …“ Liv hatte natürlich den Platz hinter ihm. Immer wieder brachte sie die Thermik ein Stück nach oben. Dann aber erfasste eine Böe den kleinen Flieger.
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