Eine nötige Aufklärung

Ob das gut geht? – Teil 16

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Eine nötige Aufklärung

Eine nötige Aufklärung

Jo Diarist

“ – schnief – „es ist einer, den ich mal verärgert habe …“ – schnief – „so ein Moralapostel, der mich aber immer mit seinen Blicken ausgezogen hat, …“ – schluchz – „Der alte Knochen hatte nichts Besseres zu tun, als gleich zu Bernd zu gehen und es ihm brühwarm aufzutischen.“
Ein kurzer Weinkrampf schüttelt sie.
„Als ich nach Hause kam, war die Kacke am Dampfen.“
Lisa atmet tief durch, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und sieht mich an.
„Bernd wollte mich am liebsten gleich rauswerfen, hat es aber schlussendlich wegen der Kinder nicht getan.“
Also sind wir doch aufgeflogen. Meine schlimmsten Befürchtungen, die ich seit ihrer SMS vom Morgen gewälzt habe, sind eingetreten. Aber da muss noch mehr sein, denn wieso ist sie hier bei Conny und weshalb hat sie mich nicht vorgewarnt?
Lisa sieht es meinem fragenden Blick an, dass ich weitere Aufklärung erwarte.
„Alles ist meine Schuld“, beginnt sie und entwindet sich meinem Arm, um ein wenig zurückgelehnt bei ihren weiteren Worten den Blickkontakt zu halten.
„Conny und ich kennen uns schon seit der Geburt von Julia. Wir lagen zusammen auf einem Zimmer, weil nur einen Tag vorher, Tom mein Jüngster, zur Welt kam. Du hast mich damals gar nicht wahrgenommen, wenn du Conny besucht hast, weil du nur Augen für deine Frau und das Kind hattest.“
„Ihr kennt euch, schon zwölf Jahre?“ Ich bin verblüfft!
Lisa nickt.
„Ja, und wir haben uns nie aus den Augen verloren. Nur hat es dich nie interessiert, mit wem sich deine Frau ein paar Mal im Jahr trifft und regelmäßig telefoniert.“
Stimmt, das war mir immer egal. Conny pflegt viele Kontakte.

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