Eine nötige Aufklärung

Ob das gut geht? – Teil 16

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Eine nötige Aufklärung

Eine nötige Aufklärung

Jo Diarist

Ich fahre doch in die Akademie, obwohl es schlussendlich verlorene Zeit ist, denn konzentrieren kann ich mich nicht. Total neben mir stehend nehme ich nichts vom Unterricht mit.
Lisa meldet sich nicht mehr und auf meine Nachfragen per SMS bekomme ich keine Antwort. Der Tag zieht sich unglaublich in die Länge, genau wie die Fahrt nach Hause. Oder ist es die Angst vor dem was mich erwartet, dass ich viel langsamer fahre als sonst?
All meine Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen, als ich in unsere Einfahrt einbiege.
Lisas Wagen steht auf dem Parkplatz vorm Haus.
Mit bis zum Hals klopfendem Herzen steige ich aus, will absperren, lass aber den Schlüssel dabei fallen. Ich klaube ihn zwischen dem halbverfaulten Laub, was der Wind vors Haus geweht hat auf, und entriegele dabei die Autotüren wieder.
Also noch mal die Taste drücken und klack, verschlossen. Obwohl nur knapp über 0 °C, habe ich schweißnasse Hände, als ich das Haus betrete. Hansi und Julia kommen mir entgegengerannt und sagen fröhlich:
„Wir haben Besuch und Mama hat uns erlaubt, noch mal zum Treff zu gehen.“
Schwups sind sie zur Tür hinaus und streben fröhlich dem Jugendtreff, einen von der Gemeinde geförderten Objekt zu.
Conny hat also die Kinder weggeschickt, um mir vielleicht ungestört die Leviten lesen zu können. Die Umhängetasche mit den Schulutensilien entgleitet meinen Händen. Mehrfach tief durchatmend öffne ich die Wohnzimmertüre und trete ein.
Niemand da, also zur Küche und da sitzen die beiden Frauen sich am Tisch gegenüber und schweigen sich an. Jede umklammert ein Glas Wasser. Die Anspannung ist fühlbar. Conny steht auf und ich mache mich auf das Schlimmste gefasst.
„Gib den Autoschlüssel her“, fordert sie zu meinem Unverständnis.
Connys Miene ist undurchsichtig. Ich kann weder Wut noch Traurigkeit darin ablesen.
Zaghaft reiche ich ihr den Schlüssel. Sie nimmt ihn und erklärt:

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