Ima nickte bestätigend, und noch ehe er zustimmen oder ablehnen konnte, drängte Rosa ihn, die nächste Abfahrt zu nehmen und erklärte ihm dann, wie er fahren müsse. Schon kurz darauf standen sie vor dem Haus der Tante. Rosa stieg aus, ging zur Haustür, klopfte, rüttelte, rief laut einen Namen. Aber die Tante schien nicht daheim zu sein, was Rosa keineswegs überraschte, ja sie schien es fast erwartet zu haben, denn ohne lange zu zögern, bückte sie sich und hob neben der Tür einen großen Ziegelstein hoch, darunter lag der Haustürschlüssel. Ihre Tante, erklärte sie mit Bestimmtheit während sie aufschloss, würde um diese Zeit noch arbeiten, aber es sei in Ordnung, wenn ihre Nichte in das Haus ginge, das habe sie schon öfters gemacht, sie kenne das Haus, deswegen habe sie auch gewusst, wo der Schlüssel lag und sie sollten nur hereinkommen, es sei wirklich kein Problem. Kaum waren sie in dem angenehm kühlen Haus, als Rosa verkündete, dass sie nun Kaffee kochen werde. Aber so gut kannte sie sich doch nicht aus, denn sie musste eine Weile suchen, ehe sie die Kaffeedose versteckt in einem Regal fand. Ima machte derweil Wasser auf einem kleinen Gasofen heiß und goss es auf das Kaffeepulver, das Rosa in die Tassen gegeben hatte. Dann behauptete Ima, sie habe großen Hunger, obwohl es ja noch gar nicht lange her war, dass sie gegessen hatten und Rosa stimmte ihr zu. Also wärmten sie die mitgebrachten Pizzen in einer Pfanne auf und aßen sie mit Genuss. Er schaute zu, Hunger hatte keinen und Appetit auf Pizza schon gar nicht. Er trank aber auch den bitteren, heißen Kaffee, denn Rosa konnte weder Zucker noch Milch finden, obwohl sie die halbe Küche au den Kopf stellte. Als sie gesättigt und gestärkt waren, stieg Rosa die steile Treppe hoch, die vom Wohnzimmer direkt in das Dachgeschoss führte.
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