Auf seiner Fahrt durch den Ort hatte er nicht gefunden, was er suchte, keinen Kiosk, kein Restaurant, keine Tankstelle, wo es ja meistens etwas gab. Nur einen Laden hatte er gesehen und auf dem ruhte nun seine Hoffnung. Bevor sich die langweilige Ebene, das platte Land vor ihm erneut auftat, hatte er gewendet, war zurückgefahren und stellte nun das Auto am Straßenrand ab. Nachdem er sich mit einem Taschentuch den Schweiß aus dem Gesicht gewischt hatte, stieg er aus und überquerte die Straße. Die beiden jungen Frauen, die vor dem Laden standen, starrten ihn neugierig an. Er lächelte sie an. Die große Dünne lächelte verlegen zurück. Die kleine Dicke warf sich in Positur, eine Hand in die Hüfte, den Po nach außen gedrückt, lächelte sie honigsüß und ein wenig herausfordernd. Ob es hier einen Kiosk oder so etwas Ähnliches gäbe, wollte er radebrechend wissen oder ein Restaurant, wo man essen und trinken könne. Die beiden verneinten, hier gäbe es nichts, es sei ein trostloses Kaff. Ob es in dem Laden Getränke gäbe, wollte er weiter wissen, oder Lebensmittel. Getränke ja, vielleicht auch Kekse und Snacks, aber sonst bestimmt nichts, war die Antwort. Er bedankte sich und betrat den Laden, das Angebot war in der Tat mehr als dürftig. Das einzig Trinkbare war eine fürchterlich süße Limonade, die er schon auf dem Flughafen probiert und verabscheut hatte. Es gab nicht einmal Wasser und schon gar kein Bier, aber er brauchte Flüssigkeit und die Limodosen lagen in einem Kühlschrank mit beschlagenem Glasfenster, sie mussten demnach kalt sein. Er kaufte fast widerwillig zwei Dosen, dazu Kekse und Pelysnacks in bunten Alutüten, eine Mischung aus Gebäck und Bonbons. Als er beim Verlassen des Landes an den beiden Mädchen vorbeiging und sich mit einem Kopfnicken verabschiedete, starren sie wieder auf ihn, aber diesmal ganz eindeutig und sehnsüchtig auf die Dosen und Snacks in seinen Händen.
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