Eine Reise zu Dritt - Tag 1b

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Eine Reise zu Dritt - Tag 1b

Eine Reise zu Dritt - Tag 1b

Yupag Chinasky

Eigentlich hätte sie den Besuch gerne zum Abendessen eingeladen, antwortete sie auf Rosas vorsichtige Anfrage, aber sie habe rein gar nichts im Haus, der Kühlschrank sei leer, die Geschäfte in der Gegend seien geschlossen, sie wisse nicht, wo sie noch etwas herbekommen könne, das bisschen, das im Haus sei, reiche gerade mal für einen hohlen Zahn. Es täte ihr sehr leid, hier könnten sie nicht essen, aber sie kenne den Besitzer eines privaten Restaurants, ein guter, alter Freund, von ihm habe sie kochen gelernt und bei ihm könne man wirklich sehr gut essen. Und, fügte sie mit einem etwas verlegenen Lächeln hinzu, es sei auch gar nicht teuer, weil er keine Lizenz habe, alles sei illegal. Er koche in der eigenen Küche mit Waren und Zutaten vom Schwarzmarkt und serviere im eigenen Wohnzimmer. Manchmal würde er auch in fremden Wohnungen kochen, bei Festen wie Geburtstagen oder den sehr beliebten Feiern, also wenn ein Mädchen zur Frau werde. Er müsse sehr vorsichtig sein und akzeptiere als Gäste nur Leute, die er kenne oder die ihm von guten Bekannten empfohlen werden. Wenn man ihn bei seiner Tätigkeit erwischte, würde nicht nur er, sondern auch die Gäste eine empfindliche Strafe bezahlen müssen. Die Polizei sei unberechenbar, obwohl er sie immer schmieren würde, aber wenn neue Polypen zum Einsatz kämen, könnte es kritisch werden. Und wenn er erst eine Anzeige habe, könne man nichts mehr machen, dann würde es nicht einmal mehr nützen, beim obersten Chef persönlich zu kochen. Der Koch schaute dann auch sehr misstrauisch auf die Gruppe, die vor der Haustür stand und die Tante an die Tür klopfte. Aber als er sie erkannte, machte sich ein Strahlen auf seinem Gesicht breit, er gab ihr Küsschen und ließ sie alle eintreten. Sie hätten Glück, sagte er, er habe Fisch und Garnelen, dazu Reis, frittierte Bananen und Obst, er habe heute eine Absage gehabt und deswegen sei die Wohnung frei und noch alles da.

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