Eine Reise zu Dritt - Tag 1b

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Eine Reise zu Dritt - Tag 1b

Eine Reise zu Dritt - Tag 1b

Yupag Chinasky

Es gäbe aber auch Gauner, die feststellen wollten, wer ein und aus ginge und die würden die Polizei nicht benachrichtigen, sondern Schweigegeld fordern und diese Typen seien besonders unangenehm, richtiges Ungeziefer. Nach einem weiteren verstohlenen Blick durch den Vorhangspalt sagte er nun laut und zu allen, dass dieser Mann da draußen, ihm höchst suspekt sei und er glaube, dass er ein Polizeispitzel sei. Es täte ihm sehr leid, aber es sei besser, wenn sie rasch verschwinden würden, denn wenn der da seine Kollegen bei der Polizei benachrichtigen würde, kämen diese sofort in Mannschaftsstärke angerückt und dann wären hohe Strafen fällig, für ihn und auch für seine Gäste. Man trennt sich natürlich ungern, wenn man noch so viel leckere Speisen auf den Tellern liegen hat, aber er drängte sie nun geradezu, befahl ihnen schon fast, aufzubrechen. Das einzige, was sie gerade noch konnten, war, dass sie sich hastig ein paar Bissen in den Mund stopften und ihre Gläser leertranken. Wohl oder übel mussten sie auf den Nachtisch und den Kaffee verzichten, und noch während sie das taten und dann das Haus über den Hinterausgang verließen, fing der Koch an, das Wohnzimmer aufzuräumen und das "Beweismaterial" zu verstecken. Vorsichtig um sich spähend, um jeglichen Kontakt mit Leuten auf der Straße zu vermeiden, gelangten sie über einen Umweg zu ihrem Auto, das einsam und verlassen vor dem Haus stand. Niemand war in der Nähe, keine verdächtige Person weit und breit. Ima lachte halblaut, vermutlich leide der Wirt unter Halluzinationen, so ihr trockener Kommentar. Rosa war dagegen überzeugt, dass er nur den Nachtisch sparen wollte, denn bezahlt hatten sie schon gleich am Anfang. Die Tante widersprach heftig, sie ließ auf ihren Freund nichts kommen und erklärte, mit der Polizei sei in diesem Land wirklich nicht zu spaßen.

Im Biergarten

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