In dieser Nacht dominiert die Sanftheit, das stille Glück, die märchenhafte Liebe. Als sie zusammen im Bett liegen und die angenehme, frische Nachtluft nach all dem Regen genießen, die durch das geöffnete Fenster strömt und sich sanft umarmen und zärtlich küssen, kommt durchaus Leidenschaft auf. Besonders Ima möchte geliebt werden, ihr Körper ist immer noch ausgehungert und sie will seine Zärtlichkeit, aber auch seine männliche Kraft erleben und in sich aufnehmen. Er dagegen zögert. Nicht weil er sie nicht gerne gevögelt hätte, sehr gerne sogar, nein, er will dieses einmalige Gefühl auskosten, das ein Mann empfindet, wenn er mit einer Frau zusammen ist, die er liebt. Dieses einzigartige Gefühl der Erwartung, das dem Akt der physischen Liebe vorausgeht und das er, solange wie möglich genießen will, denn danach ist es weg, die Körper erschöpft und in seinem Alter ist auch keine rasche Regeneration mehr zu erwarten. Er sagt Ima, was er denkt und was er will und zu seinem freudigen Erstaunen ist sie sofort einverstanden. Auch sie will lieber Zärtlichkeit und Zuneigung statt wilden Sex. Und so liegen sie eng nebeneinander in dieser lauen Nacht in einem engen Zimmer und er fühlt ihren Körper, ihre glatte Haut. Er riecht ihr welliges Haar, den Duft, den nur eine Frau verströmen kann. Er tastet sanft nach ihren kleinen Brüsten, ihrem schmalen Hintern, sogar nach ihrem Geschlecht zwischen den schlanken Beinen, nicht um sie zu erregen oder um sich selbst geil zu machen, nein, nur um sie zu fühlen und zu genießen, denn sehen kann er sie kaum. Das Licht ist spärlich und sie ist ohnehin sehr dunkel. Aber er fühlt sie und er hört ihre Stimme. Sanft und gurrend erzählt sie Belanglosigkeiten, die er nicht versteht, aber allein ihre Stimme verschafft ihm eine Vision, einen Blick auf eine gemeinsame Zukunft, die sie niemals haben werden, die ihm aber jetzt, in dieser Nacht, dennoch höchst begehrenswert erscheint.
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