Ihm war nicht ganz wohl bei dem Gedanken in diesem reichlich chaotischen Haus zu essen und verwies auf das Erlebnis unter dem Strohdach, er könne sich keine Magenverstimmung während der langen Fahrt, die vor ihm liege, leisten. Aber sie beruhigten ihn, es gäbe hier nur tiefgekühlte Lebensmittel und die seien sicher. Also ließ er sich überreden und die Frau war natürlich durchaus bereit und willens, ihnen ein Hühnchen zuzubereiten, ein weiteres Hühnchen, nachdem sie sich beim Ersten schon alle Finger geleckt hatten. Um die Zeit totzuschlagen, gingen sie noch einmal zusammen in das Kaufparadies, aber die beiden hatten keine große Lust mehr, Kleider anzuprobieren, die sie dann doch nicht kaufen würden. Etwas ratlos saßen sie herum und dann war es wieder Ima, die eine Idee hatte und nicht Rosa, und wieder tuschelten die beiden und lachten und Rosa nickte eifrig, dass ihr blonde Mähne nur so flatterte. Dann nahm ihn Ima wortlos an der Hand und ging mit ihm in eine der Umkleidekabine und Rosa stellte sich demonstrativ vor den Vorhang. Auch diesmal waren keine weiteren Worte notwendig, nur der vielsagende Blick von Ima, der alles versprach, und er wusste genau, was nun geschehen sollte. Und es geschah dann auch, aber was genau geschah, das soll ihr Geheimnis bleiben. Es sei nur so viel verraten, dass Rosa eine ganze Weile Wache schieben und einige Personen, die Kleider anprobieren wollten, abwimmeln musste, ehe die beide sehr glücklich, sehr zufrieden, sehr verschwitzt und ziemlich atemlos wieder herauskamen. Es war ein würdiger Abschluss einer kurzen, intensiven Beziehung, selbst wenn er in der Enge einer Umkleidekabine stattfand. Aber was sind schon Ort und Zeit und widrige Umstände gegen die Fülle der Emotionen, gegen die wunderbaren Erinnerungen, die fortdauern würden, kurz gesagt, was kann die Realität gegen die Liebe ausrichten.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.