Eine Reise zu Dritt - Tag 6

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Eine Reise zu Dritt - Tag 6

Eine Reise zu Dritt - Tag 6

Yupag Chinasky

Der sechste Tag

Viele Kühe und ein Bulle

Sie hatten den gastfreundlichen jungen Mann noch nicht sehr lange verlassen, als alle drei von einer gewissen Traurigkeit überfallen wurden. Es war dieser Trennungsschmerz, der sich langsam breitmachte. Er hatte ihnen noch am Abend, bei dem fetten Bauchspeck, eröffnet, dass er nicht länger mit ihnen durch das Land fahren könne, dass er sie verlassen müsse, dass er noch die Hauptstadt aufsuchen und besichtigen wolle. Die Hauptstadt war weit, die Fahrt würde lang und anstrengend sein und er müsse am übernächsten Tag dort ankommen, weil er bereits ein Hotel gebucht und schon bezahlt hatte. Die beiden waren aber erst jetzt so richtig traurig, am Abend zuvor hatten sie dafür einfach keine Zeit gehabt. Ima hatte den schüchternen Versuch gemacht, ihn umzustimmen, noch einen Tag anzuhängen oder, sie war da ganz direkt und etwas egoistisch, sie mitzunehmen. Sie sei noch nie in der Hauptstadt gewesen, sie würde sie gerne besichtigen und am liebsten mit ihm. Darauf hatte er gemeinte, dass dies bestimmt sehr schön werden würde und dass er es gerne tun würde, aber es sei zu kompliziert, zu unsicher und es sei auch völlig unklar, sie wieder zurückkehren solle, wenn er dann nach Deutschland zurück flöge. Dann hatten sie über das Thema nicht weiter geredet. Nun war der letzte Tag angebrochen und er schon bald würden sie dort ankommen, wo sie sich getroffen hatten, wo ihre Reise begonnen hatte. Die letzte gemeinsame Nacht lag hinter ihnen, eine weitere würde es nicht geben. Das stimmte ihn traurig, denn Ima war ihm doch sehr ans Herz gewachsen, er hatte sich schlichtweg verliebt und überlegte krampfhaft, wie er es einfädeln könnte, Ima noch einmal zu vögeln, ein allerletztes Mal, zum Abschied gewissermaßen. Aber ihm wollte einfach nichts einfallen, er hatte keine Idee und schon gar keinen Plan und das ärgerte ihn.

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