Vater geht ran und wir hören immer nur: „Wie ist das… Und wo?... Sonst jemand… Krankenhaus… leiden?... Ja wir kommen sofort...“
Es dauert einen kleinen Moment bis Vater wieder in die Küche kommt. Seine Augen sind rot und nass. Noch nie habe ich ihn weinen sehen.
„Das war die Polizei. Pascal, dein Onkel Wilfried hatte einen schweren Autounfall. Er liegt im Koma in der Uniklinik. Die Ärzte meinten, wir sollten schnell vorbeikommen. Es gibt wenig Hoffnung, dass er die Nacht überstehen wird.“ Onkel Wilfried ist der Bruder meiner Mutter und mein Patenonkel. Er war, na ja, er ist unverheiratet und im Grunde ein introvertierter Mensch. Mutter schießen bei dem Gehörten die Tränen in die Augen. Kim geht direkt zu ihr und nimmt sie in den Arm. „OK“ sagt Vater, „lasst uns fahren, die Polizei hat noch ein paar Fragen an uns.“
Ein Bild des Grauens bietet sich uns, als wir das Zimmer der Intensivstation betreten. Kim darf mit Elisa nicht mit hinein. Nur zwei Personen sind erlaubt. Vater spricht mit den Polizisten, die in der Klinik auf uns gewartet haben. Deshalb habe ich meine Mutter untergehakt um sie zu stützen, als wir das Zimmer betreten. Ihr knicken mit einem Weinkrampf die Knie ein. Schnell ziehe ich einen Stuhl heran und lege ihr meine Hände auf die Schulter. Sie greift danach und drückt sie. Durch mein Studium kann ich die Anzeigen auf dem Monitor gut deuten. Nur das rhythmische Piepen der Herztöne und das laute Weinen meiner Mutter erfüllen den Raum.
Um es kurz zu machen, er überlebt die Nacht leider nicht. Da Wilfried sonst keine weiteren Angehörigen hat, werden sich meine Eltern um die Beisetzung kümmern müssen. Es gibt viel zu regeln und zu klären. Nach einer Woche ist dann auch die Beerdigung im ganz kleinen Kreis.
Kim ist in diesen schweren Tagen eine große Stütze für uns alle, besonders für meine Mutter. Sie ist immer da, wenn Mutter Hilfe oder Trost braucht.
Respekt
schreibt Hilly
Der Tod beendet ein Leben, niemals eine Beziehung ...
schreibt Vivien