Oft sehe ich sie meine Mutter in den Arm nehmen. Es ist schön, dass sie sich so
einbringt und Mutter das auch so annehmen kann. Man sieht förmlich das tiefe Band zwischen den beiden. Ich erinnere mich an den Satz meiner Mutter: „Vielleicht ist sie die Tochter, die mir nicht vergönnt war.“ Wenn man die zwei so sieht, ist sie das ganz sicher.
Eines Abends ist dann Familienrat. Es geht um das Erbe. Wilfried hat ein kleines Haus ein paar Straßen weiter und einiges an Bargeld hinterlassen. Mutter ist Alleinerbin.
„Ich habe euch etwas zu sagen.“ beginnt sie, „Ich will dieses Haus nicht. Es hat mir nie gefehlt und ich kann es auch gar nicht gebrauchen. Vater und ich haben uns überlegt es dir, Pascal, zu schenken. Du bist jung und hast Zukunft. Und das Geld, welches nach Abzug der Beerdigungskosten übrigbleibt, möchte ich dir auch schenken. Allerdings zweckgebunden. Ich möchte, dass du das Haus nach deinen, vielleicht sogar euren Wünschen, umbauen lässt. Und zum Schluss möchte ich dir, Kim, danken, dass du mich so gut unterstützt hast. Vielen Dank, komm lass dich umarmenm du bist eine ganz tolle junge Frau.“
„Kann ich das ablehnen?“ Frage ich unsicher.
„Nein, das kannst du nicht. Die Schenkung liegt bereits zur Beurkundung beim Notar.“
Ich stehe auf und nehme sie fest in den Arm, danach meinen Vater. „Mir fehlen die richtigen Worte, deshalb vielen Dank.“ mehr bekomme ich nicht raus…
So geschieht es. Bald sind Pläne für den Umbau gemacht und die Handwerker nehmen ihre Arbeit auf. Bis alles fertig ist, werden so etwa drei Monate ins Land gehen. Jetzt ist Spätsommer, also etwa zu Weihnachten sollte es fertig sein.
Das Studium nimmt mich voll in Beschlag, Aber es ist Kim, die mir den Rücken freihält. Sie kümmert sich um die Handwerker, bringt ihnen zu essen, macht die Terminabsprachen, und kontrolliert die Arbeiten. Und sie macht das toll.
Respekt
schreibt Hilly
Der Tod beendet ein Leben, niemals eine Beziehung ...
schreibt Vivien