Das Briefing der Crew erledigte der zweite Pilot. Man wusste ja, dass sich Frau Andersson bei dem kurzen Vorlauf unter Umständen ein wenig verspäten könnte.
„Wetter?“ fragte Liv ihren Co.
„Tiefdruck über dem Atlantik. Stürmisch und etwas Regen auf Madeira.“
„Schei..!“ fluchte Olivia kurz. Sie hatte zwar schon x-mal Funchal bei Schlechtwetter angeflogen, aber mit der A321 oder einer 320. „Die Winde können tückisch sein…“ berichtete sie ihrem Kollegen.
„…und ab!“ Auch heute ließ es sich Olivia nicht nehmen, selbst die Passagiere zu begrüßen und einen Überblick über den Flugverlauf zu geben. Ehrlich wie sie war, informierte sie auch über die Wetterlage auf der Urlaubsinsel. „Der Anflug könnte ein bisschen wackelig werden…
*****
Jeder der Passagiere konnte später das aufgepeitschte Meer sehen. Wie schon von Olivia prognostiziert, war das Austarieren des Fliegers nicht so ganz einfach. „Haben Sie keine Angst, es wird eine harte Landung. Vertrauen Sie mir: Die Maschine kann das!“ Mit diesen Worten, wenige Minuten vor der Landung, versuchte Olivia ihre Passagiere vorzubereiten und vielleicht ein wenig zu beruhigen.
Erster Landeanflug. „Zwei- allerhöchstens dreihundert Meter nach Beginn der Landebahn, dann müssen wir aufgesetzt haben oder Durchstarten.“ Olivias Ansage an ihren Co war unmissverständlich. Ihr Kollege, ein durchaus erfahrener Pilot so Ende dreißig, blieb ruhig. „Okay!
“, bestätigte er die Anweisung seiner Kollegin. Auch ihm war klar, dass der Bremsweg mit der schweren Maschine auf der nass-glitschigen Bahn deutlich länger als üblich sein wird.
„Leider kein ILS.“ Ein automatisches Landen war also ausgeschlossen. Olivia musste die Maschine manuell steuern. Der Flughafen bzw. der Anflug dorthin hat seine Tücken. Nicht umsonst braucht man eine Zusatzausbildung, um Funchal anfliegen zu dürfen.
Viele Korrekturen waren nötig. Landeklappen schon vor der Rechtskurve raus.
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