Er wehrt sich nicht, ist nur krampfhaft bemüht seine Hose festzuhalten.
Ich reiße die Tür auf, befördere den Typen unsanft ins Treppenhaus und werfe seine Sachen in hohem Bogen hinterher, dass sie mindestens eine Etage tiefer landen. „Und wenn ich dich noch einmal zu Gesicht bekomme, schneide ich dir wirklich den Schwanz ab.“ gebe ich ihm noch als Warnung mit auf den Weg, bevor ich die Tür zuknalle. Das alles hat nur Minuten gedauert und reicht wahrscheinlich sogar für eine Schmierenkomödie, aber so ist das Leben manchmal. Mit schnellen Schritten eile ich durch den Flur zurück ins Schlafzimmer und baue mich bedrohlich vor dem Bett auf. Meine Frau sitzt tatsächlich noch so da, als ob das alles einfach an ihr vorbeigegangen ist. „Was fällt dir ein, dich von einem fremden Kerl ficken zu lassen, … und dann auch noch in unserem Ehebett?“ fahre ich sie maßlos wütend an. Hanna erwacht aus ihrer Starre, denkt aber nicht daran kleinlaut um Entschuldigung zu bitten. Ihre Augen funkeln streitlustig. „Du bist doch nur noch mit deiner Arbeit verheiratet, und nimmst mich als Frau ja überhaupt nicht mehr wahr. Ich bin doch nur noch eine bessere Haushälterin!“ gibt sie in gleichem Tonfall zurück.
„Erinnerst du dich überhaupt daran, wann du mich das letzte mal so richtig gevögelt hast?“ kommt es hinterher, „Und ich meine nicht die letzte traurige Nummer von vor zwei Wochen, bei der du gleich nach der ersten Runde auf mir eingeschlafen bist!“ Wouw, das hat gesessen. Ich habe das Gefühl gerade in vollem Lauf gegen einen Laternenpfahl gerannt zu sein. Erschrocken lasse ich mich einfach sinken, sitze plötzlich, ohne es zu wollen, auf der Bettkante. Wie ein kalter Schauer wird mir bewusst, was ich ihr angetan habe. Auch wenn es sicherlich kein Grund ist, sich einen Liebhaber zu nehmen, habe ich sie doch zutiefst vernachlässigt und missachtet. „Warum hast du denn nicht mit mir geredet?
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