Einfach... weggevögelt

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Einfach... weggevögelt

Einfach... weggevögelt

Anita Isiris

Die Geschichte entstand in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskollegen Janno von Anita Isiris. Welche Stellen der Phantasie und welche der Realität entstammen, muss jeder Leser für sich selbst herausfinden.

Einverstanden. Ich bin keine Attraktion. Ich führe ein normales Leben als Hilfsbibliothekar, aber die Natur hat mich bereits im zarten Alter von 25 Jahren mit Geheimratsecken versehen. Ich bin kurzsichtig. Ich habe trotz regelmässiger Joggingrunden in der Athener Altstadt einen für alle sichtbaren Bauch. Ich war der Junge, den man im Besenschrank eingeschlossen hat. Dem man in der Garderobe die Kleider geklaut hat, um sie, eine Stunde später, volluriniert, wieder an ihren Platz zurückzulegen. Ich war der Junge, der von den Lehrern immer bestraft wurde – auch dann, wenn die Schuld eigentlich von anderen ausging.

Und jetzt bin ich Hilfsbibliothekar, und mir werden ständig alle Frauen weggevögelt. Ich hatte noch nie eine. Noch nie durfte ich den Genuss erfahren, den es einem Mann bereitet, wenn er seinen steifen Schwanz an einer warmen, engen Scheide reiben kann, während die Augen der Frau leuchten, als wären es Diamanten direkt aus dem Bergwerk der Schneewittchen-Zwerge. Ja, ich bin ein Opfer. Anita Isiris lässt mich diese Geschichte in ihre erozuna-Anthologie schreiben, weil sie im ersten Abschnitt vorkommt. Peinlich ist ihr das nicht, obwohl sie wegen der kleinen Episode beinahe ihre Stelle als Bibliothekarin in Athen verloren hätte. Aber Anita Isiris hat sich mittlerweile in der Literaturszene etabliert, wie man hört, während ich, Janno, noch immer als Hilfsbibliothekar mein kärgliches Leben friste.

Es war ein schöner Maimorgen, warm genug, dass die Frauen sich bereits in duftige Sommerkleider hüllten, die sie in naturgegebener Schönheit erstrahlen liess. An jenem Morgen trug auch Anita eines dieser bemerkenswerten Kleider, das Lindgrüne, dezent taillierte Klamöttchen, das elegant um ihre Knöchel wehte. Mein Herz schlug bis zum Hals, als ich sie sah. Anita ist sich Bewunderung gewohnt. Wie die meisten Frauen, hat sie es aufgegeben zu reagieren oder sich gar zu einer Bemerkung veranlasst zu sehen, wenn jemand sie zu lange anstarrt.

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