Ein König im Tal der Löwen

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Ein König im Tal der Löwen

Ein König im Tal der Löwen

Robert Becker

aus der Erotikhorrorreihe "Die Wahre Geschichte der Untoten"

Ein barmherziger König

König Tanogie hatte mit seinen Jägern den ganzen Tag in der staubigen Wüste nach den Löwen gesucht, die so viel Unheil und Schaden angerichtet hatten. Es waren fünf Rinder und dreißig Schafe von den Löwen gerissen worden, aber das Schlimmste war, es starben fünfzig Menschen durch die Löwen. In der Regel griffen Löwen die Menschen nur an, wenn sie nicht genug Vieh reißen konnten, aber hier war es anders und das veranlasste ihn dazu, selber in die Wüste zu gehen und zu jagen. Einige Jäger, die er ausgesandt hatte um die Angelegenheit zu untersuchen, waren unter den Opfern. Nur einer konnte etwas eigenartiges berichten. Eines abends wurden sie von zwei Menschen überfallen, die ihre Opfer das Blut bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt haben. Es gelang ihnen nicht, die Frau zu töten und sie floh. Aber dem Mann wurde der Kopf abgeschlagen. In diesen Moment hörte der Jäger einen bestialischen Schrei und der Mann zerfiel zu Staub, den der Wüstenwind verteilte. Sie hatten den ganzen Tag die Frau und die Löwen gesucht. Nicht die geringste Spur hatten sie gefunden und nun kamen sie in dieses Dorf, wo ein junges, hübsches Mädchen sich in Krämpfen windete. Auf dieser Reise hatten sie keinen Arzt mitgenommen, so gab es für die hübsche Frau nur eine Chance. Er würde morgen bei Sonnenaufgang die Frau auf einen Wagen laden und zu seinem Palast bringen. Ihre Krämpfe hatten sich etwas gelegt und sie schaute ihn mit ihren Raubtieraugen an. Irgendwann war die Müdigkeit stärker und er wurde ins Land der Träume entführt. In seinem Traum war er in einer Höhle und dort war eine attraktive Frau, die um ihn herum tanzte. Diese Frau hatte die gleichen Augen, wie die Frau, die sich immer noch in Krämpfen windete. Mit dämonischen Blicken fixierte sie ihn, so dass ihm der Schweiß eiskalt den Rücken herunterlief. Sie tanzte immer heftiger um ihn herum und sagte: "Du bist mein neuer Prinz und ich werde dich zu meinem neuen König machen!"
Sie sagte es immer und immer wieder und er bekam keine Ruhe. Ein Gefühl stieg in ihm auf. Es war keine Angst, eher etwas Unbehagen, aber dieses Gefühl machte ihn unruhig. Durch eine Berührung wurde er geweckt und weil er zu viele Feinde hatte, zog er gleich seine Waffe und zeigte seine Bereitschaft, um sein Leben zu kämpfen. Diese Waffe bestand aus einem neuen Material und sie nannten diese Waffe Schwert. Es dauerte eine Weile bis er bemerkte, dass es einer seiner Männer war, der ihn befehlsgemäß geweckt hatte. Dieser Traum hatte ihn benommen gemacht und sein Krieger sprach ihn an: "Verzeiht mein König, ich wollte Euch nicht erschrecken!"
Tanogie war noch etwas benommen, aber der Krieger konnte nichts für seinen Traum, darum sagte er: "Schon gut, ich hatte Euch ja befohlen mich kurz vor Sonnenaufgang zu wecken!"
Die Frau hatte zwar kaum noch Krämpfe, aber er sorgte sich trotzdem um sie, denn sie gefiel ihm und er überlegte, ob er sie in seinem Harem aufnehmen sollte. Leise hauchte die Frau: "Bitte, bringt mich nicht in die Sonne, die bringt mich um!"
Er nahm ihre eiskalte Hand und sagte: "Keine Angst meine Teure, wir werden Euch vor der Sonne schützen. Ich lass nicht zu, dass man Euch ein Leid zufügt!"
Man hatte den klobigen Wagen so verändert, dass die Frau sich in den Wagen setzen konnte, so dass kein Lichtstrahl sie erreichte. Noch bevor die Sonne aufging hatte man, auf Tanogie`s Geheiß, die Frau in den Wagen gebracht, um ihr Leid zu ersparen. Den Namen der Frau hatte er auch erfahren, sie hieß Leaita und sie war ein Waisenkind. Der Wagen wurde von Ochsen gezogen, darum ging es nur langsam voran, denn diese Tiere hatten zwar Kraft, waren aber nicht allzu schnell, zumal die heiße Sonne und der glühende Sand Mensch und Tier das Leben schwer machten. In diesem Jahr kam die Regenzeit spät, sehr spät. Man reichte Leaita zwar Essen und Trinken, aber sie aß und trank nichts, obwohl Tanogie sie bedrängte. Der gut befestigte Palast lag auf einen Berg, den man nur durch ein zerklüftetes Tal erreichen konnte und das Tal nannte man, das Tal der Löwen. So sehr sie sich bemühten und die Ochsen antrieben, aber die Tiere kamen nur langsam voran und an der engsten Stelle hatte ein Erdrutsch den Weg versperrt. Ob Tanogie wollte oder nicht, es gab mit den schweren Wagen kein weiter– kommen, also schlug man das Nachtlager hier im Tal der Löwen auf. Als erstes bauten sie das Zelt ihres König`s auf und die Frau wurde ins Zelt gebracht. Jeder Sonnenstrahl schien ihr Schmerzen zu bereiten, So vermied man es, sie dem Licht auszusetzen Er war ihr König und er befahl ihnen, so schnell wie möglich den Weg freizuräumen, damit die Ärzte Leaita begutachten konnten. Es war schon dunkel als er ins Zelt kam. Da stand sie und das Einzige, was Leaita als Kleidung trug, war ein Seidentuch, durch den man alles hindurchschimmern sah. Sie hatte einen atemberaubend schönen Körper, der seine Begierde weckte. Tanogie fühlte sich wie ein Löwe, vor dessen Füße sich ein Lamm gelegt hatte, um gefressen zu werden. Es war kein Gefühl der Erhabenheit, sondern der Lust. Er verspürte die Lust eines Jägers, die Lust seine Beute zu spüren. Und da war diese Frau, die sein Verlangen weckte. Die Art ihrer Bewegungen und ihre sanften Blicke steigerten seine Lust, sie zu nehmen und dass zu geben, was sie verlangte. Sie kam mit aufreizenden Bewegungen auf ihn zu, senkte ihre Blicke, wie man es einem König entgegen tat, und reichte ihm ein Kelch mit feurigem Wein, mit den Worten: "Hier mein König, nur für Euch, der Nektar der Götter, mein Herr!"
Er nahm lächelnd den Kelch, wobei ihr Körper ihn erregte, und sagte: "Danke mein Kind. Wie ich sehe, geht es Euch erfreulicherweise besser!"
Leaita lächelnd: "Ja mein König, dank Eurer Pflege und Eurer Fürsorge!"
Tanogie fühlte sich geschmeichelt, aber dennoch sagte er: "Und dank der Götter!"
Leaita zog sich zurück und dabei rutschte ihr Tuch ein wenig nach unten, so dass einer ihrer wunderschönen Brüste zu sehen war. Diese Frau gefiel dem König immer mehr und er hatte beschlossen, sie zu verführen. Tanogie setzte sich auf dem Stuhl und sagte: "Kommt schönes Kind, Seid so nett und setzt Euch auf meinen Schoß!"
Leaita: "Wie Ihr wünscht mein König, es ist mir eine Freude, Euch Euren Wunsch zu erfüllen!"
Sie setzte sich auf seinen Schoß und dabei wurde die zweite Brust entblößt. Tanogie wurde durch den Anblick, der sich ihm offenbarte, fast der Atem geraubt. Nie zuvor hatte er so schöne Brüste gesehen. Sie sagte zu ihm: "Oh, verzeiht meinKönig, ich wollte Euch nicht in Verlegenheit bringen!"
Sie wollte aufstehen und das Seidentuch zurechtrücken, aber er hielt sie zurück, denn er wollte diesen Anblick weiter genießen und er legte seinen Arm um ihre Hüfte. Tanogie hielt sie fest und er genoss es, sie zu spüren. Dabei glitt das Seidentuch von ihren Körper und zeigte ihre vollendeten Rundungen, die das Auge des Königs verwöhnten. Tanogie sagte begierig: "Euer Körper erfreut die Augen Eures König`s!"
Mit einem unbefangenen Lächeln setzte sie sich auf seinen Schoß zurück und legte ihren Arm um seine Schulter. Ihre Brustwarzen standen vor Erregung und sie war in Höhe seines Mundes. Leaita spielte all ihre Reize aus, um ihn in ihren Bann zu ziehen. Tanogie konnte nicht widerstehen und er gab ihren Reizen mit Vergnügen nach. Seine Zunge spielte mit der einen Brustwarze und mit seiner Hand liebkoste er die andere Brust. Irgendetwas trieb seine Begierde vor sich her und es wurde stärker. Leaita streckte sich, so dass ihre weiche stramme Haut seinen Körper berührte und zeigte ihm so, dass es ihr gefiel, was er machte. Seine andere Hand lag unter ihren Hintern und arbeitet sich langsam zum Venushügel vor, der ein Nest der Freude behütete. In diesen Moment stand sie überraschend auf und sagte keck zu ihm: “Mein König, bei allen Respekt, Eure Kleidung muss Euch doch behindern, ich helfe Euch sie abzulegen!”
Irritiert stand der König auf und sie begann ihn zu entkleiden. Wobei sie jeden Flecken Haut, den sie von der Kleidung befreite, küsste. Sie war ein Meister darin, ihre Beute in ein Meer aus Leidenschaft und Lust zu ertränken. Seine Erregung stieg ins Unermäßliche, aber er konnte sich nicht viel bewegen. Tanogie hatte das Gefühl, er stünde vor einer Kobra und schaute ihr in die Augen. Jede ihrer Berührungen war so lähmend, wie der Blick jener Schlange. Doch auch wenn seine Unfähigkeit, sich seiner Begierde hinzugeben, quälte, steigerte es auch seine Lust. Er war ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und empfand es als Freude, sich ihr hinzugeben. Endlich war er unbekleidet und sie führte ihn zum Bett. Seine Schritte waren ihm nicht bewusst und obwohl ihn dieser Zustand ängstigte, genoss er es auch. Tanogie legte sich hin und sie schaute ihn an, mit dem Blick der ihm verriet, dass er etwas Einzigartiges erleben wird. Er ahnte nicht einmal, welches Wesen in Leaita`s Körper steckte und hätte er in diesen Augenblick das Wissen gehabt, so hätte er sich ihr trotzdem hingegeben. Ihre Hände verwöhnten sein Glied und sie sagte in einem aufreizenden Tonfall: “Bald mache ich Euch zu meinen König und Ihr werdet es genießen, wie Ihr noch nie etwas genossen habt!”
Er war nicht fähig etwas zu erwidern und als sie sein Glied in den Mund nahm, konnte er sich nicht beherrschen und sie saugte immer intensiver. Er war verloren in einem Meer aus Lust. Tanogie wusste es und er genoss es. Endlich setzte sie sich auf ihn und sie führte sein Glied ein. Seine entfesselte Zügellosigkeit konnte nichts und niemand mehr zurückhalten. Es war ein unglaubliches Gefühl. Als König hatte er schon viele Frauen gehabt, dass war das Privileg eines König`s. Aber diese Frau war etwas ganz besonderes. Sie hatte das Talent einen Mann zu verführen, gab ihm aber dabei das Gefühl, dass er es war, der sie verführte. Sie legte sich auf ihn und begann ihn am Hals zu küssen. Deutlich spürte er die Berührungen ihrer Brustwarzen und es ließ sein Blut kochen. Tanogie spürte, wie sein Glied in ihren angenehmen Inneren verwöhnt wurde, bis er am Hals einen Schmerz spürte, der seine Leidenschaft, wie eine gewaltige Naturgewalt, entfesselte. Nur ganz langsam saugte sie sein Blut, denn sie wollte, dass er es genoss und mit jeden Tropfen den er verlor, kam er dem Höhepunkt näher. Einen Höhepunkt, der ihn weit fortriss. Noch bevor die Sonne den Schleier der Dunkelheit vertrieb, war er endgültig in ihren Bann. Die Sonne ging auf und sein treuer Diener wollte seinen Herrn Bericht erstatten, darum rief er: “Mein König, leider ist der Weg immer noch nicht frei, verzeiht uns bitte, aber wir tun was wir können!”
Eine sanfte Frauenstimme antwortete ihm: “Unser König schläft, um sich von den Strapazen zu erholen, die ihm die Nacht brachte. Seid gewiss, wenn Ihr, bis die Sonne untergeht, den Weg freigemacht habt, wird unser König zufrieden sein und er wird Euch reich belohnen. Jetzt geht, Ihr wisst was zu tun ist!”
Der Diener antwortete, erleichtert darüber dass sein Herr ihn nicht bestrafte: “Seid gewiss, das sind wir. Ich werde dann für Morgen früh den Aufbruch vorbereiten, hohe Dame!”
Die Antwort der Frau verblüffte ihn: “Nein, unser Herr wünscht, dass wir heute Nacht aufbrechen, denn er fühlt sich nicht wohl und möchte die Hitze des Tages meiden!”
Er war verwirrt. In der Nacht reisen war zu gefährlich, zumal ein Rudel Löwen in der Gegend war, aber wenn der König das wünscht, würde er gehorchen, doch sein König war sonst immer sehr vorsichtig. Er war verwirrt, aber er gehorchte, wie er es immer machte.
Tanogie spürte das Stechen in seiner Brust, als er den ersten Atemzug als Wesen der Nacht machte. Tanogie wollte schreien vor Schmerz, aber er spürte auch die Frau neben sich und ihre beruhigende Führung. Er öffnete die Augen und er bemerkte, dass er gut sehen konnte, obwohl das Zelt verdunkelt war. Die Gerüche die er bemerkte, waren viel intensiver. Er musste raus, Tanogie wollte ans Licht. Darum ging er in Richtung Zelteingang. Die Frau, die ihm am gestrigen Abend so viel Vergnügen bereitet hatte, sagte mit besorgten Ton in ihrer Stimme: “Geh` nicht in die Sonne, die Schmerzen können dich töten!”
Doch er wollte nicht hören und er öffnete den Eingang. Ein gigantischer Schmerz durchströmte ihn, als die Sonnenstrahlen seinen Körper berührten und wenn da nicht die Frau gewesen wäre, hätte ihn das Licht seines höchsten Gottes qualvoll getötet. Der Schmerz hatte ihn in die Ohnmacht getrieben. Er kam wieder zu sich und er hatte Durst. Die Frau warnte ihn Wein zu trinken und wieder hörte er nicht auf sie. Er verstand seine Welt nicht mehr Als der Schmerz nachließ, sagte sie ihm, dass es nur noch eins gab, von dem er sich ernähren konnte, das warme Blut der Menschen. Sie erklärte was und wer sie war, was er jetzt war und dass er erst dann die Kraft hatte der Sonne zu widerstehen, wenn er genug Menschenblut getrunken hatte. Es fiel ihm auf, dass ihr Körper immer dann zitterte, wenn sie von Blut redete. Sie erzählte auch wie es kam, dass sie verflucht wurde.
Ein Vampir erwacht
Der König wusste nicht was er tun sollte, aber sie sagte mit gieriger Stimme zu ihm: “Lass` eine junge Sklavin kommen, wir werden uns beide von ihr nähren und es genießen wenn sie ihr Leben mit Lust für uns gibt!”
Der König hatte einige Sklavinnen bei sich, eine gefiel ihm davon ganz besonders. Was sollte er tun. Er begriff nicht was geschah, aber er machte das, worum Leaita ihn bat.
Die Sklavin war eine dunkelhäutige Wildkatze und es reizte ihn, diese Wildkatze zu zähmen. Er spürte eine Art Begierde, die er nicht kannte und noch wusste er nicht wirklich was damit anzufangen. So, als wenn sie seine Gedanken lesen könnte, sagt sie im strengen Ton einer Lehrerin: “Wir werden die Wildkatze nicht zähmen, wir werden aus der Raubkatze eine wehrlose Beute machen, für die es nichts schöneres gibt, sich uns als Nahrung darzubieten und sie wird auch ihren Tod genießen, wie wir es auch tun werden!”
Er verstand nichts, aber trotzdem befahl er seinen Dienern die Wildkatze zu waschen und unbekleidet in sein Zelt zu bringen. Die dunkelhäutige Schönheit wehrte sich nach Leibeskräften, aber sie kam nicht gegen die Soldaten an. Obwohl sie zwei der Männer verletzte, wurde sie von den Kriegern nicht verletzt, denn sie gehorchten ihren König. Sie schmissen sie vor dem Bett des König`s auf dem Boden und bedrohten sie mit ihren Speeren, damit sie nicht zu fliehen versuchte. Der König sagte zu seinen Männern: “Lasst uns mit ihr alleine und ich sage Euch dann Bescheid, wenn wir zum Palast aufbrechen!”
Die schwarze Schönheit wollte aufspringen und den Männern hinterher hechten, aber sie spürte die Präsenz eines Wesens, das sehr mächtig war, mächtiger als jedes Wesen, dass ihr bisher begegnet war. Wie eine Katze saß sie in der Hocke. Der Körper saß sprungbereit in Richtung Eingang, während sie sich umdrehte und versuchte, die Bewegungen hinter sich wahrzunehmen. Sie fühlte sich wie ein Raubtier, das eine unüberwindbare Gefahr spürte, aber weder fliehen noch kämpfen konnte. Nicht nur ihr Körper war gelämt, auch ihre Sinne wurden beeinträchtigt. Tanogie spürte, wie sie ihre Beute lähmte und er spürte wie ihre Lust stieg, die Frau langsam und allmählich auszusaugen. Zu spüren wie das Leben langsam ihren Körper verließ, war ihm noch unbekannt und befremdend. Aber er spürte auch etwas anderes und das kam aus ihm. Tanogie spürte, wie er die Lust der Sklavin geweckt hatte, wie sie in ihr aufstieg, die Lust, berührt zu werden, die Begierde, genommen zu werden und letztendlich von zwei Raubtieren zerfleischt zu werden, um ihre eigene Verdammnis zu genießen. Eine für ihn unglaubliche Macht durchströmmte seinen Körper und nahm von ihm Besitz. Leaita war zu der Frau gegangen und hatte sie mit einem aufreizendem Lächeln an die Hand genommen. Sie führte sie zum Bett, wo die Erfüllung ihrer Begierde wartete, das wusste sie. Es war nicht ihre eigene Lust und doch waren sie es. Beide Vampire nahmen sie in die Mitte. Erst fühlte sich die Sklavin beengt und eingekeilt, aber schon bald siegte ihre Begierde. Er spielte mit ihren Brüsten, während sie den Kitzler der Sklavin mit ihrer Zunge bearbeitete. Schnell waren alle Drei weit über alle Maßen erregt. Sie begab sich neben die Sklavin und verwöhnte die andere Brust. In seinem Kopf spürte er, wie in ihm das Verlangen stieg, in die Brust der Sklavin zu beißen und ihr süßes Blut in sich aufzunehmen. Noch wartete er, denn noch hatte er sein altes Leben nicht fortgeworfen. Dieses Gefühl widerte ihn an und trotzdem erregte es ihn ungemein. Und endlich konnte er sich nicht mehr beherrschen, denn die ungeheure Macht, die ihn durchströmte, hatte seinen Widerstand weit fortgeschleudert. Beide Vampire bissen gleichzeitig in ihre Brüste und die Sklavin bäumte sich vor Erregung auf. Sie hauchte: “Ja, beißt fester, nimm mich, ich will ah...........!”
Leaita forderte ihn auf, die Sklavin zu besteigen ,denn sie wollte, dass er die Leidenschaft eines Vampirs in seiner ganzen Vielfalt spürte und er machte es mit einer Begierde, die ihn erschreckte. Doch schon längst hatte er das Menschsein weit hinter sich gelassen. Seine Kraft und seine Macht war mit jeden Schluck Blut größer geworden und auch seine Gier war gewachsen. Er nahm sie immer fester und die Sklavin war mehr als nur willig alles zu tun und sie genoss es. Leicht drehte sie den Kopf. Geschüttelt von seinen Stößen und von ihr eigenen Beben. Sie zitterte und ihr Körper verlangte danach ihn zu seinen Höhepunkt zu führen, indem sie den Kuss des Todes empfing. Er spürte, wie seine Zähne in ihr warmes weißes Fleisch drang und er spürte, wie die Sklavin, von ihrer Begierde getrieben, es von ihm verlangte. Er spürte wie die warme Flüssigkeit seine Kehle hinunterfloss und er spürte, wie er dem Verlangen nachgab, immer stärker zu saugen. Das Gefühl, wie das Leben ihren Körper verließ, zeigte ihm die ganze Kraft die er besaß. Tanogie spürte die Macht, dessen Kraft ihn durchflutete. Jedes Menschen Gedanken spürte er. Er wollte mehr. Tanogie wollte jagen, doch sie sagte ihm: “Wartet mein König, wartet bis Ihr gelernt habt, Eure Kräfte besser zu kontrollieren. Eure Zeit wird kommen, nur habt noch etwas Geduld!”
Leaita verlangte von ihm, dass sie sofort zu Pferd aufbrachen, damit sie vor Sonnenaufgang den Palast erreichten. Sie wollte nicht die Schmerzen spüren, die durch die Sonne verursacht wurden, denn sie waren noch nicht stark genug, um sich gegen die Schmerzen zu wehren. Die Pferde scheuten vor den Beiden, nur mit Mühe gelang es dem Stallknecht die Tiere zu beruhigen. Sie ritten wie der Teufel und bei Sonnenaufgang erreichten sie den Palast des König`s. Tanogie bekam noch die ersten Sonnenstrahlen zu spüren und er schrie vor Schmerzen. Sie schmerzten in seinen Augen und auf seiner Haut. Die beiden Vampire ließen einen Raum vollkommen verdunkeln und sie schliefen. Es war kein richtiger Schlaf, Tanogie schlich im Traum durch die Räume seines Palastes und als er die Räume seiner Frauen durchstreifte, fühlte er sich von seiner Lieblingsfrau angezogen und Leaita war neben ihr. Ohne dass sie ihren Mund bewegte, hörte er sie sagen: “Du hast deine nächste Mahlzeit erwählt!”
Sie zeigte ihm, wie er ihre Begierde wecken konnte. Tanogie sah, wie Leaita weiter durch die Räume streifte. In der Kammer eines jungen Offiziers verharrte sie. Er spürte die Begierde, die sie diesem Mann gegenüber empfand. Es war die Begierde eines Vampirs und ihre Begierde war stark. Tanogie sah, wie sie die Begierde dieses Opfers weckte und wie sie ins Unbegrenzte stieg. Ein Anflug von Eifersucht ließ sie reagieren und er hörte ihre Stimme: “Wehe dir, denn meine Macht ist größer als du dir vorstellen kannst!”
Tanogie erwiderte neugierig: “Und warum hast du mich erwählt, ein Leben alleine wäre fürchterlich leer!”
Sie antwortete mit einer Stimme, die Mitleid zu enthalten schien: “Das ist die Entscheidung Gorgol`s und nicht die meine!”
Der Tag verging quälend langsam, denn Tanogie hatte Durst, er wollte das Leben der Menschen in sich aufnehmen. Die Beschränkungen von Moral und Anstand waren zersprengt. Dahinsiechend, immer darauf gefasst von einem Menschen getötet zu werden und lauernd, um seine nächste Beute suchend, verbrachten sie den Tag, bis endlich die Dunkelheit ihren Schleier über die Welt warf. Kaum erwachten die Wesen der Nacht, rief Tanogie seine Lieblingsfrau zu sich. Als sie den Raum betrat und die andere Frau sah, stieg in ihr die Eifersucht, wie eine falsche Freundin, auf und sie sagte mit einer fast schon enttäuscht klingenden Stimme: “Hast du jetzt eine neue Frau und willst du mich jetzt verstoßen, mein geliebter König?”
Ihre heißblütige Liebe schien sich in tiefer Trauer zu verwandeln, zumindestens zeigte ihr Gesicht dieses Gefühl.
Tanogie antwortete, schon zerfressen von der Gier nach dem süßen Lebenssaft: “Nein, ich möchte, dass du dich von deinen Gewändern befreist und zu mir kommst, denn ich möchte, dass wir deine Vorzüge genießen!”
Er spürte das Verlangen sie auszusaugen. Am liebsten hätte er sie in einem Zug ausgesaugt, aber er hätte dann nicht ihre Erregung genießen können, diese Erregung, die ungeahnte Begierden in ihm weckte. So beherrschte er sich so gut es ging, auch wenn seine Lust in ihm kochte wie ein Geysir. Für seine Frau war es ungewohnt, bei dem nächtlichen Treiben einen Zeugen zu haben, aber die Bedenken waren schnell verflogen, denn er hatte begriffen, wie man die Leidenschaft seiner Beute erweckte und sich zu Nutze machte. Tanogie ließ seine Lieblingsfrau sehr schnell in die Sphären der Leidenschaft entgleiten. Als er anfing mit seinem Mund ihre Brustwarzen zu verwöhnen, war sie schon von Sinnen. Sie spürte das Aufsteigen einer Lust, die sie noch nie empfunden hatte und sie waren so stark, dass sie nicht mal mehr wusste, wer sie war. Sein Eindringen machte aus ihr ein Bündel aus Leidenschaft und Lust, unfähig ihre Handlungen zu kontrollieren. Er stieß immer fester und fester und sie war so erregt, das ihr der Tod das Höchste der Erregung wurde. In dem Moment, in dem er sie biss und anfing, langsam zu saugen, musste sie vor Geilheit schreien. Es war für sie eine unglaubliche Erfahrung, aber es war auch ihre letzte Erfahrung die sie je haben wird. So ging es, bis der letzte Sklave geopfert war und die Vampire nach neuen Nahrungsquellen suchen mussten. Die Vampire brauchten reichlich Nachschub an Nahrung, sonst würde bald der Tag kommen, an dem es keinen Menschen in dem Palast mehr gab. Also schickte Tanogie seine Krieger aus, um Sklaven zu fangen und neue Ressourcen zu suchen. Bald wurden seine Truppen gefürchtet und gehasst. So ging es zehn Jahre lang und jeden Morgen wartete Tanogie ab, bis die Sonne aufgegangen war. Die Sonne, sie war das Einzige, was er wirklich vermisste. Auch wenn es ihm Schmerzen bereitete, er vermisste das Gefühl wie die Sonnenstrahlen seine Haut wärmten und Tanogie konnte die Dunkelheit nicht mehr ertragen, darum versuchte er mit Leaita darüber zu reden. Immer wieder winkte sie mit den Worten ab, “Das kostet zu viel Kraft. Es wäre nicht so schön, wenn wir ein anderes Revier für die Jagd suchen müssen, weil uns die Menschen hier zu gefährlich werden”.
Der weiße Kristall der Unschuld
Ein andermal antwortete sie ihm: “Es gibt nur einen Weg, um auch am Tage ein Teil der Macht zu spüren. Gorgol, der Gott des Blutes, kann uns das erlauben, wenn wir ihm das frische, warme Blut der Menschen opfern und er unser Opfer akzeptiert!”
Tanogie sagte mit dem Selbstbewusstsein eines Königs: “Dann werden wir das auch machen, um endlich wieder einen Sonnenaufgang zu genießen!”
Leaita erwiderte, mit sehr viel Skepsis: “Das ist nicht ganz so einfach, wir müssen an den Ort, an dem ich verflucht wurde und dort müssen wir den weißen Kristall der Unschuld holen. Dann können wir Gorgol die Opfer bringen, die er von uns verlangt. Doch denke daran, Gorgol ist, wie jeder Gott, sehr launisch!”
Es war ein weiter und gefährlicher Weg, voller Strapazen. Die umliegenden Königreiche würden ihn nie ohne Gegenwehr passieren lassen. Ihre häufigen Raubzüge hatten zur Folge, dass die benachbarten Königreiche mit ihm im Krieg lagen, aber was viel schlimmer war, war dass dieser Ort mitten im Reich der Hethiter lag und die lagen immer wieder mit den Sumerern im Krieg. Außerdem war dieses Volk in den letzten Jahren immer stärker geworden. Das lag hauptsächlich daran, dass die Hethiter nach langen erbitterten Kriegen, nur noch einen König hatten. Die Sumerer waren zwar älter, aber das sumerische Reich bestand aus mehreren kleinen Königreichen und es war niemanden gelungen, sie zu einigen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, er musste ein Heer aufstellen das stark und schnell war, damit sie den weißen Kristall der Unschuld holen können. So konnte er ein Reich zu Ehren Gorgol`s aufbauen und er würde seine Dankbarkeit zu spüren bekommen, so hoffte er zumindest. Sie reisten schnell und jede Nacht überfielen sie ein Dorf. Die Gier der beiden Vampire stieg, denn es kostete sehr viel Kraft die kurzen Augenblicke der Sonne zu ertragen. Bald schon wurden sie gefürchtet, denn in jeden Dorf ließen sie zehn oder mehr Tote zurück. Die Nachricht darüber, welche Ungeheuer umgingen und Menschen aussaugten, wurde schnell von Dorf zu Dorf getragen.
In jener Höhle fand Leaita den weißen Kristall der Unschuld und schon bald würde er dafür sorgen, das Gorgol das Blut der Opfer bekommt, um sich zu nähren.
Um nicht auf zu großen Widerstand zu stoßen, nahmen sie einen anderen Weg, so dass die Chance, dass sie auf ernsthaften Widerstand stießen, verringert wurde. Doch am Ende des Tals wartete schon ein riesiges Heer auf sie. Das Heer des Feindes war dreimal so groß wie sein eigenes Heer, aber sie hatten kaum Reiter, dafür aber genügend Bogenschützen. Tanogie`s Ratgeber empfahlen ihm, sich zurückzuziehen und einen anderen Weg zu suchen, aber er hörte auf Leaitas Rat. Sie wollte, wenn es dunkel ist, mit einer Keilformation mitten durch die feindlichen Linien reiten. Die Krieger sollten sich nicht auf Kämpfe einlassen. Sie sollten nur den Weg bahnen und den Kristall beschützen. Tanogie schickte einige Krieger los um Gefangene zu machen. Die beiden Vampire wollten den nächsten Tag durchreiten, das ging aber nur, wenn sie genügend Blut getrunken hatten. Außerdem wollten sie auch die Feinde noch befragen. In kürzester Zeit saugte jeder Vampir ein Dutzend Männer aus. Die letzten drei warnte man, wenn sie nicht sagten, was Tanogie wissen wollte, würden sie das Schicksal der beiden anderen teilen. Der erste sagte: “Sterben werde ich so oder so, also warum sollte ich Euch alles sagen. Macht was Ihr wollt, ich sage nichts!”
Leaita saugte ihn so schnell aus, dass der Mann gar nichts begriff. Als er tot zusammen– sackte, wandte sie sich den beiden anderen Kriegern zu, die ihnen alles sagten. In dem Moment, indem die Vampire wussten, was sie wissen wollten, saugten sie auch diese Beiden aus. Die Krieger waren angewidert von dem unbarmherzigen Vorgehen der Wesen, aber sie hatten ihren König ewige Treue geschworen. So mussten sie das grausame Treiben ihres Herrn akzeptieren, denn auch sie hatten Angst vor der Rache dieser Monster. Außerdem befahl Leaita ihnen, dass sie reiten sollten, egal was passiert. Sie sagte zu Tanogie: “Mein Herz, du hast gelernt dich zu kontrollieren, aber das ist jetzt anders. Du musst dich deiner Gier hingeben!”
Was dann geschah war unglaublich, sie fingen an sich zu verwandeln. Unter Schmerzen windend, wurden sie zu blutrünstigen Monstern die jeden zerfleischten, der sich ihnen in den Weg stellte. Die Speere und Pfeile schienen für sie nur lästig zu sein, aber sie hielten sie nicht auf. Jeder Krieger, der sie mit dem Schwert angriff, bekam ihre Krallen zu spüren, aber die meisten Krieger flohen aus Angst vor den Monstern. Die Soldaten ritten über die zerfetzten Leiber der Hethiter und sahen, wie das wilde Tier, das einst ihr Herr war, mordend das Heer der Hethiter zerschmetterte. Schon sehr bald hatten sie die Feinde getötet oder vertrieben. Eine Stunde, nachdem sie das Tal durchquert hatten, konnten sie ihren Herren und seine neue Gefährtin aufnehmen. Man ritt so schnell es ging, denn einige Späher hatten ein weiteres Heer gesichtet. Zum Glück waren auch bei diesem Heer wenige Reiter, so konnten sie die Reiter nicht angreifen, denn mit den wenigen Reitern waren sie Tanogie unterlegen. Aber ihre Fußtruppen waren nicht in der Lage, so schnell an den Kampfplatz zu kommen um den Reitern zu helfen. So mussten sie die Feinde ziehen lassen. Tanogie und seine Männer ritten in einem durch, bis sie das erste Dorf hinter der Grenze erreichten. Dort gab es zwar Pferde zum Wechseln aber nicht für alle Krieger, aber der König konnte zu seinem Palast reiten. Dort angekommen, warteten schon vierzehn Sklaven auf ihr Schicksal. Leaita befahl, dass zwölf Sklaven in den neuen Tempel gebracht wurden und dort bereitete man sie für das Opferritual vor. Die beiden anderen Sklaven wusch man und brachte sie ins Schlafgemach des König`s. Beide hatten sich lange Zeit der Sonne ausgesetzt und das kostete unglaubliche Kraft, denn es war für sie zu wichtig, den weißen Kristall der Unschuld in den neuen Tempel zu bringen. Dafür war ihnen jedes Mittel recht. Leaita wusste ,dass sie nicht von dem Fluch befreit würde, aber so könnten sie sich auch am Tage bewegen, ohne die Schmerzen ertragen zu müssen und es wurde ihr ermöglicht, auch tagsüber bedingt ihre Macht einzusetzen. Aber trotzdem konnten sie tagsüber keine Nahrung zu sich nehmen. So konnten sie ihr Reich vergrößern und es ständen ihnen mehr Menschen zur Verfügung, von denen sie sich ernähren konnten. Sie waren beide ausgehungert, darum machten sie sich sofort daran die Sklaven auszusaugen. Noch bevor die armen Menschen begriffen was geschah, hatten die Vampire sie restlos ausgesaugt. Einige Diener mussten die Leichen entfernen. Schon längst hatten alle Angst und jeder der floh, wurde eingefangen und von ihren Herrn ausgesaugt. Es herrschte Angst und Grauen am Hofe des König`s und schon lange wagte niemand mehr, ihn um eine Audienz zu bitten. Nun war es Mitternacht in der ersten Nacht, in der man das Blut der Menschen hingab, zu Ehren Gorgol`s und um ihn zu nähren. Eine Menschenfrau hatte genaue Anweisungen von dem Vampiren bekommen, aber sie war unsicher und hatte Angst vor Strafen. Sie wollte nicht, wie andere, von ihren Herrn ausgesaugt werden, darum tanzte sie um den Altar herum auf dem eine Sklavin gefesselt lag, immer bemüht ihren Herrn nicht zu enttäuschen. In der Hand hielt sie diesen Kristall, der ihr noch mehr Angst machte, als die Vampire. Als nächstes verwöhnte sie die Sklavin zwischen den Beinen, so wie es ihre Herrin wünschte und das Opfer war bald von ihrer Erregung überwältigt. Der jungen Priesterin machte es immer mehr Spaß, diese Frau auf dem Altar zu erregen. Deutlich spürte sie die Leidenschaft dieser Frau, die bald sterben würde. Beide Frauen waren so erregt, dass sie dem Höhepunkt nahe waren. Bis die Priesterin das Verlangen spürte, der Sklavin den Kristall in die Halsschlagader zu stoßen. Sie gab dem Verlangen nach und als der Kristall das Blut berührte, fing er an, rot zu leuchten. Dieser Kristall saugte alle zwölf Sklaven aus und man hörte im ganzen Palast das Schreien der Vampire. Sie hatten Gorgol`s Durst gestillt und er gab den Wesen, was sie begehrten. Sie hatten deutlich die Leidenschaft der Opfer gespürt und ihren Tod genossen. Den Sonnenaufgang hatten beide ebenso genossen, ohne dass die Sonne in ihren Augen und auf der Haut schmerzte. Für sie war es seit tausenden von Jahren das erste Mal, dass sie die warmen klaren Sonnenstrahlen auf ihren Körper genießen konnte. Tanogie musste sich jetzt darum kümmern, dass es ständig Nachschub an Sklaven gab, damit sie Gorgol`s Hunger stillen konnten. Dieser uralte Gott bekam einen immer größeren Appetit und das zwang Tanogie zum Handeln. Erst eroberten sie die anderen sumerischen Staaten. Dieses war nicht so schwierig, denn es hatte sich herumgesprochen, dass Tanogie`s Heer ein Monster begleitet, das jeden zerfetzte, der sich ihm in den Weg stellte. Aber dort fanden sie nicht genug Sklaven, denn zum Einen hatten sie sich schon reichlich bedient und zum Anderen musste die Agrar
~ und Infrastruktur erhalten werden, damit auch ihre Untertanen, die sie noch benötigten, versorgt wurden. Denn sonst würden sie irgendwann keine Menschen mehr haben, von denen sie sich nähren könnten und die sie für ihren Gott opfern konnten. Langsam richteten diese schrecklichen Wesen ihre Blicke auf die Hethiter, um dort die benötigten Menschen zu finden. Was er noch nicht wusste, es hatte einen Wechsel auf dem Thron der Hethiter gegeben. Samaka war gestorben und sein ältester Sohn, Akama, wurde zum König gekrönt. Akama hatte schon längst die dunkele Gefahr erkannt, die seit hundertfünfzig Jahren im Nachbarland immer mächtiger wurde. Seine Spione hatten ihm berichtet, dass sie dort Menschenblut für einen Gott opferten. Er kannte die Legende von Weilnara und er wusste nur nicht, wie er das Böse beseitigen konnte, aber er musste es besiegen, unwichtig was es kostet. Man hatte ihm gesagt, das die Sumerer sich nur in der Nacht dem Kampf stellten und dass ein Monster bei ihnen war, das jeden zerfleischte. Doch hatte noch nie ein Mensch das Monster bei Tage gesehen. Also war der Feind am Tag verletzbar und verkroch sich. Akama dachte sich, wenn der Feind erfahren würde, dass hier ein neuer König gekrönt wurde, würde er angreifen. Akama hatte dafür gesorgt, dass der Feind es erfahren würde, denn er wollte nicht warten bis der dunkle Schatten sein Land überrollt. Akama würde sie weit ins Land eindringen lassen und die Sumerer würden nicht ein Opfer für ihren Blutaltar finden. Der Hunger würde das Monster unruhig machen und Akama einen Vorteil bringen. Er würde sie jeden Tag angreifen und in der Nacht würden sie sich verstecken.
Tanogie hatte erfahren, dass die Hethiter einen neuen König hatten. Sein Heer war auf dem Weg. In drei Tagen würden sie die Grenze erreichen. Leaita war dieses Mal dabei, denn dieses Mal war es kein Raubzug um Sklaven zu fangen. Diesmal war es Krieg und man stand einem gut ausgebildeten und gut ausgerüsteten Heer gegenüber, das sich nicht so leicht überrollen ließ. Den Hethitern wird auch nicht entgangen sein, dass sie gegen ein Monster kämpfen müssen. Viele Jahre später würde auch ein anderes Volk die bittere Erfahrung machen, dass die Hethiter eine sehr disziplinierte Armee haben. Doch Tanogie war diese Tatsache nicht entgangen. Er wollte nichts dem Zufall überlassen. Und endlich erreichte das Heer die Grenze, die er niederreißen wollte. Der erste Tag war ruhig und es geschah nichts. Man sah zwar Späher aber ein feindliches Heer war nicht zu sehen. Kurz vor Sonnenuntergang erreichte Tanogie das erste Dorf. Er hatte vor Angst schreiende Frauen und Kinder erwartet, aber es geschah nichts, nicht einmal eine Zikade war zu hören. Seine Krieger glaubten, dass jeden Moment die Krieger des Dorfes angriffen, aber Tanogie hätte gespürt wenn sie in der Nähe wären, denn es dämmerte. Am Tag war der Vampir blind und taub, er besaß nur minimale Kräfte und trotz Gorgol`s Privilegien konnten sie Menschen nur spüren wenn sie in ihrer Nähe waren. Aber in der Nacht konnte er das Rauschen des Blutes aus großer Entfernung hören und die Angst der Menschen riechen. Es wurde langsam dunkel und der Schleier der Nacht senkte sich über das Dorf. Tanogie spürte nur seine eigenen Leute, so sehr er sich bemühte, es war niemand in der Nähe und das beunruhigte ihn. Leaita bemerkte seine Unruhe und sie sagte: “Die Menschen werden aus Angst geflohen sein, aber sie können sich nicht ewig verstecken!”
Ohne sie anzuschauen sagte Tanogie, mit einem wütenden Zittern in der Stimme: “Nein, das glaube ich nicht, irgendetwas stimmt nicht, ich glaube, man hat uns eine Falle gestellt!”
Leaita dachte, `kein Mensch, keine Gefahr`, darum fragte sie irritiert: “Was soll denn hier nicht stimmen?”
Tanogie schaute sie mit seinen Raubtieraugen an und sagte mit Erregung in der Stimme: “Siehst du hier ein Schaf oder einen Ochsen? Wo ist das Korn, siehst du hier irgendetwas, was man auf der Flucht liegengelassen hatte? Siehst du ein Werkzeug oder einen Schemel?”
Erst jetzt bemerkte sie, was ihr Gemahl so beunruhigte und beide rannten in jede Hüte und schauten nach. Die Krieger saßen voller Angst am Feuer, denn die Luft vibrierte von den Schreien der Vampire. Den Männern lief es eiskalt den Rücken herunter, so schauerlich waren die Schreie der Untoten. Sie tobten durch das Dorf und sie tobten vor Wut. Jetzt wurde ihnen klar, dass sie in eine Falle getappt waren. Sie konnten sich sehr gut vorstellen, dass sich bei Sonnenaufgang ein Heer auf den Weg machen wird, um sie am hellichten Tag anzugreifen, um zu verhindern, dass sie gegen die Monster kämpfen mussten. Die Pferde und Ochsen mussten ruhen, denn in den letzten vier Tagen hatten sie viele Strapazen hinter sich gebracht. Sie würden sterben, wenn sie heute nicht ruhen konnten. Die Tiere waren zu erschöpft. Tanogie rannte auf einen Mann zu, packte ihn am Kragen und hob ihm am gestreckten Arm hoch. Wütend schrie er ihn an: “Wer ist dieser König, dass er es wagt mir eine Falle zu stellen?”
Wie, als wenn der Mann so leicht wie eine Feder war, schleuderte er ihn durch die Luft und er landete vor Leaita`s Füßen. Sie nahm den Mann genauso leicht wie ihr Gefährte auf und seine Kameraden mussten zusehen wie sie ihre spitzen scharfen Zähne in das Fleisch dieses armen Soldaten schlug. Noch bevor der Mann vor Schreck aufschreien konnte, hatte sie ihn ausgesaugt und ließ ihn tot zu Boden fallen, so als werfe man Müll fort. Deutlich sahen die Männer die Zähne der Vampire und sie sahen das Glühen in ihren Augen. Mit einer dämonischen Stimme sagte Tanogie zu seinen Männern: “Baut Palisaden, denn Morgen bei Tageslicht wird der Feind uns angreifen. Er hat uns in einen niederträchtigen Hinterhalt gelockt. Unsere Feinde kämpfen wie Frauen und nicht wie Männer, sonst hätten sie sich auf dem Feld der Ehre gestellt!”
Jeder der Männer wusste, dass die Hethiter ein großes starkes Herr hatten, das gut ausgebildet war. Um sie am Tage ohne die Monster zu besiegen brauchten sie mehr als nur Glück. Aber Leaita machte den Männern unmissverständlich klar, was passieren würde, wenn sie versagen würden. Leaita funkelte die Männer böse mit ihren glühenden Augen an und schrie: “Kämpft, kämpft und siegt, sonst werdet ihr sterben, auf die eine oder andere Weise!”
Die Vampire waren wütend und sie machten den Männern mehr Angst als die Hethiter. Erst kurz vor Sonnenaufgang spürten die Vampire die Heerscharen der Hethiter. Tanogie dachte sich nur, schlau der junge König. Akama hatte ihm zwar den Rückzug offen gelassen, aber zwei Heere hätten ihn jederzeit in die Zange nehmen können und ein weiteres Heer kam von der anderen Seite. Egal wohin er versucht hätte zu fliehen, er wäre auf jeden Fall auf ein starkes Heer gestoßen, das in absehbarer Zeit Verstärkung und Nachschub bekam. Akama war ein würdiger Gegner. Tanogie erwartete einen Angriff mit Brandpfeilen, das würde ihm eine Menge Wagen kosten. Die Hütten boten auch keinen richtigen Schutz, denn die Dächer bestanden aus Stroh. Er hatte zwar versucht die Wagenburg so weit nach vorne zu verlegen, dass die Hütten außer Rechweite der Pfeile waren, aber dafür war die Palisadenmauer nicht ganz dicht. Irgendwie musste er es schaffen solange durchzuhalten, bis es dunkel wurde. In der Nacht konnte er die Feinde zerfetzen und besiegen. Aber jetzt musste er kämpfen und es kam die erste Welle und sie schossen die ersten Brandpfeile ab. Schon bald brannten alle Wagen. Tanogie`s Männer versuchten die Feuer zu löschen, aber die Pfeile der Hethiter verhinderten das, denn jeden, der versuchte einen Wagen zu löschen, beschossen die Hethiter. Sosehr sie auch kämpften, sie mussten sich ins Dorf zurückziehen. Aber auch die Hütten brannten schon bald und es folgte ein Blutbad, Tanogie`s Männer hatten ihren Feinden nichts entgegenzusetzen. Selbst Leaita und Tanogie mussten ihr Schwert ziehen und kämpfen um nicht alles zu verlieren. Scheinbar ohne Grund zogen sich die Hethiter zurück, obwohl sie dem Heer der Feinde den Garaus machen konnten. Sie nahmen jedes Pferd und jede Waffe die sie kriegen konnten mit. Tanogie verstand erst nicht, aber Leaita verstand sehr gut, was die Feinde machten: “Sie wollen fliehen, damit wir sie in der Nacht nicht finden und zerreißen können. Sie wollen verhindern, dass wir uns an ihnen nähren!”
Tanogie schrie wütend seine Männer an: “Hinterher, lasst sie nicht entkommen und bringt uns lebende Nahrung, oder wir werden euch aussaugen!”
Die meisten Männer waren tot. Die anderen waren so verletzt vom Kampf, das sie kaum noch ihr Schwert tragen konnten, sie waren, trotz Angst, nicht in der Lage ihren Herren Menschen als Opfer zu bringen. Sein Schrei hallte so laut, dass selbst die Hethiter noch vor Angst die Kniee schlotterten. Tanogie wusste, dass er nicht im Dorf bleiben konnte, denn hier hätte der Feind ihn auf jeden Fall vernichtet. Er befahl seinen Männern den Rückzug anzutreten, doch sie kamen nur langsam voran. Endlich wurde es dunkel und die Monster gingen auf Jagd, denn noch gaben sie nicht auf. Sie liefen Richtung Heimat, bis sie den Spähtrupp spürten, endlich wieder Beute, endlich wieder Nahrung und dort würden sie vielleicht auch erfahren, wo der König ihrer Feinde sich versteckte.
Die Männer waren leise und sie hatten Angst. Der Schrei, der aus dem von den Sumerern besetzten Dorf kam, hatte ihnen eine unglaubliche Angst gemacht, darum hatten sie sich nicht so weit in die Höhle gewagt. Ihr König hatte ihnen zwar gesagt, dass sie so weit wie möglich in die Höhle gehen sollten, aber was wusste der König schon von der Welt hier draußen. Sie wollten nicht in einer engen Höhle in der Dunkelheit, ohne Feuer, auf das Monster der Sumerer warten, denn schließlich hatten alle Tiere Angst vor Feuer. Außerdem verstecken sich Raubtiere gerne in solchen Höhlen. Ein Heulen schreckte sie auf und sie gingen zum Ausgang der Höhle. Die Krieger schauten angstvoll in die tiefe dunkle Nacht. Auf einmal erschraken sie, denn hinter ihnen hörten sie eine Frau die sagte: “Wo ist dein König Hethiter, sag` es mir!”
Die Männer erschraken, drehten sich um und zogen ihre Waffen. Sie sahen eine wunderschöne Frau in einem sumerischen Gewand. Sie spürten nicht, dass etwas von ihnen Besitz ergreifen wollte. Der Offizier sagte zu der attraktiven Frau: “Was macht ein sumerisches Weib, in einer Höhle voller hethitischer Krieger?”
Leaita spielte mit ihrem überaus attraktiven Aussehen. Sie konnte einen Menschen zu seinen Sklaven machen, aber sie konnte ihn nicht dazu zwingen alles zu sagen, dazu reichte ihre Kraft nicht. Aber sie hatte auch noch den Charme einer Frau und ihren Verstand, den sie schon seit fünftausend Jahren schulte, darum sagte sie: “Ich möchte Eurem König meine Aufwartung machen!”
Der Offizier fühlte sich sicher, denn was konnte schon eine einzelne schwache Frau machen, also sagte er: “Wenn Ihr unseren König seht, werdet Ihr als Sklavin vor ihm knieen!”
Leaita sagte mit einem eigenartigem Tonfall zu ihm: “Gut, dann bring mich zu ihm, jetzt sofort!”
Belustigt antwortete der Offizier: “Wieso so eilig, Ihr werdet noch früh genug für uns arbeiten und uns unsere Wünsche erfüllen!”
Der Offizier wollte ihr das Kleid vom Leib reißen, denn sie hatte seine Begierde geweckt, um ihn wenigstens etwas beeinflussen zu können und der Offizier sagte: “Aber erst wollen wir unseren Spaß mit dir haben!”
In diesen Moment zeigte das Monster seine Reißzähne und die Männer waren starr vor Schreck. Erst jetzt bemerkten sie, in welcher Gefahr sie sich die ganze Zeit befanden. Leaita warf den Offizier an die Felswand und fauchte die anderen Männer an. Einer der Männer stach ihr sein Schwert in die Brust. Aber statt, dass sie vor Schmerz aufschrie, lachte sie so schauerlich, so dass die Männer vor Schreck gelähmt waren. Leaita schob sich das Schwert ganz durch den Körper und es schien sie zu amüsieren, bis sie den Soldaten ergriff und zu sich zog. Und wieder schlug sie ihre Zähne in das warme lebende Fleisch, um das Blut eines Menschen zu trinken und ihm alles bis zum letzten Tropfen zu stehlen. Den leblosen Körper ließ sie zu Boden gleiten. Das Schwert zog sie mit einem Lächeln aus ihren Körper, ohne dass ein Tropfen Blut floss und sie ließ es auf den Körper des toten Soldaten fallen. Leaita ging lächelnd auf die Soldaten zu und sagte dabei mit ruhiger sanfter, fast hypnotisierender, Stimme: “Ihr könnt mir nichts anhaben, ihr werdet mir als Nahrung dienen und ich werde es genießen, euch euer Leben zu rauben!”
In diesen Moment trat das Monster ins Licht, biss einen Mann, der im nächsten Moment tot und ausgesaugt zu Boden fiel. Das behaarte Monster mit dem riesigen Maul brüllte so laut, dass es Mark und Bein erschütterte. Die Männer flohen, aber niemals war ein Mensch so schnell wie ein hungriger Vampir. Aber diesen Monstern machte es Spaß, die Angst der Menschen zu spüren. Und doch, sie hatte nicht die Zeit, um sich an der Jagd zu erfreuen, darum dauerte es nicht lange, bis die blutleeren Körper der Hethiter im Staub der Wüste lagen. Und wieder jagten die zwei Vampire wie hungrige Wölfe durch die Wüste. Sie mussten den König der Hethiter finden, wenn sie diesen Krieg gewinnen wollten. Sie hatten keine Wahl, denn es hing sehr viel für sie davon ab.

Das Duell der Könige

Akama hatte den Schrei der Monster gehört und er hatte auch die Angstschreie seiner Männer gehört. Es muss ein grauenvolles Massaker gewesen sein. Akama wusste, dass er in der Nacht nicht die geringste Chance gegen die Ungeheuer hatte, erst wenn der Tag erwachte, konnte er die Monster in die tiefen dunklen Abgründe treiben, aus dem sie kamen. Er hörte die Monster und er wartete bis kurz vor Tagesanbruch, bis er sich ihnen stellte. Akama rannte mit seinen Männern aus der Höhle. In Windeseile machten sie ein Feuer und jeder Mann bewaffnete sich mit Fackel und Schwert. Die Männer gingen aufgeregt im Kreis herum, immer bereit um ihr Leben zu kämpfen. Sie bewegten sich wie ein Rudel Hyänen, das seine Beute vor einem Löwen verteidigte. Die Vampire spürten deutlich die Angst der Männer. Akama`s Männer hörten nur ein leises Knacken im Gebüsch, bis sie die Frau sahen. Die Männer schreckten auf und machten sich zum Kampf bereit. Die Frau sagte, mit einer betörenden Stimme: “Sagt Hethiter, wo ist Euer König? Bringt mich zu ihm!”
Die Stimme dieser Frau hatte eine eigenartige Wirkung auf die Männer, aber das war Akama nicht entgangen. Sein Misstrauen war geweckt, darum fragte er mit fester Stimme: “Warum wollt Ihr das wissen?”
Leaita antwortete mit einem naiven Lächeln: “Ich will Eurem König meine Aufwartung machen und ihm meine Dienste anbieten!”
Akama spürte die Gefahr, darum erwiderte er: “Oder wollt Ihr ihn töten?”
Leaita ging auf den kräftigen jungen Offizier zu, aber der hielt der Frau die brennende Fackel entgegen und sagte: “Halt, oder ich werde Euch verbrennen!”
Leaita stoppte, sie lächelte diesen Mann an und sagte mit verklärter Stimme: “Hat ein so großer starker Krieger Angst vor einer schwachen Frau wie mich?”
Akama, wollte kein Risiko eingehen, darum hielt er die Frau auf Distanz und sagte dann: “Das Böse hat viele Gesichter, um die Menschen zu täuschen!”
Leaita spürte den Widerstand und die Kraft dieses Mannes. Sie entgegnete ihm: “Wer sagt Euch denn, dass ich böse bin? Ich bin nur eine arme Frau, die sich in der Dunkelheit verirrt hat!”
Akama spürte, dass die Frau nach seiner Seele griff und er sagte: “Wer sagt mir denn, dass Ihr nicht ein Dämon seid und durch die Nacht streift, auf der Suche nach Beute und dem Blut der Menschen?”
Leaita war sich nicht sicher ob dieser Mann vor ihr der König war, also redete sie weiter: “Glaubt Ihr denn an die Märchen der alten Völker? Ihr seid ein Narr, wenn Ihr das tut.”
Akama spürte die dämonische Kraft dieser Frau, aber er spürte auch das andere Wesen was sie beobachtete und nur auf eine günstige Gelegenheit wartete. Er führte die Konversation mit ihr weiter: “Ein Narr ist ein Mann, der die Blutspur nicht sieht, das von den Monstern durch die Zeit gezogen wurde!”
Leaita merkte, dass dieser Mann selbstbewusst und stark war, aber noch war sie sich nicht sicher, darum wartete sie noch damit, diese Männer auszusaugen und sie sagte vorsichtig forschend: “Ihr meint, ich bin ein Monster, das schon lange mordet, eine so schöne Frau?”
Akama war das Spiel leid, er wollte dass die Monster angreifen: “Ich glaube, das Ihr die Hohepriesterin Weilnara seid, die von ihrem Gott verflucht wurde, auf ewig das Blut der Menschen zu trinken, immer auf der Flucht vor der Sonne!”
Jetzt wusste sie, dass der König der Hethiter, dieser Mann war, der vor ihr stand und sie wollte ihn töten. Leaita musste ihn aussaugen, wenn sie siegen wollten.
Deutlich sah man, wie die Reißzähne der Frau in ihren Mund wuchsen und sie brüllte vor Zorn darüber, dass sie nicht schon vorher reagiert hatte. Jetzt wusste sie, dass vor ihr der König der Hethiter stand, doch bevor sie ihn angreifen konnte, hatte er ihr sein Schwert in das Herz gerammt und es umgedreht. Mit seiner Fackel hatte er die Frau in Brand gesteckt. Die anderen Männer wollten sie auch angreifen, aber sie warf die Männer im hohen Bogen durch die Luft. Ihr Schrei löschte die Flammen, die sie einhüllten, ohne sie zu verzehren. Akama dachte nur, was für eine gewaltige Macht hatte das Monster. Ohne dass sie es bemerkt hatten, war das andere Monster näher gekommen und griff an. Im Nu hatte es zwei Krieger getötet, da schrieen beide Monster und flohen. Es dauerte einen Augenblick bis sich die Männer von dem Schreck erholten. Einer der Männer sagte: “Seht Herr, die Sonne geht auf!”
Akama schaute in die aufgehende Sonne, bis er wusste, die Zeit drängte. Also sagte er zu seinen Männern: “Kommt, wir müssen die Beiden getötet haben bis die Sonne wieder untergeht!”
Sie fanden bald die Spur der Frau und Akama schritt auf ihr Versteck zu. Er zog sie an den Haaren heraus und schaute sie angewidert an. Deutlich war an ihrem Kleid zu sehen wo sie verletzt wurde. Auch die Stellen, die das Feuer verzehrt hatte, waren zu sehen. Aber so sehr er suchte, er fand keine Verletzung. Sie versuchte sich zu wehren, aber als sie im Sonnenlicht war, stieß ihr Akama das Schwert in die Brust. Ihre Wunde blutete nicht, aber sie blieb regungslos am Boden liegen. Er befahl seinen Männern: “Fesselt sie gut und bringt sie ins Lager, aber löst auf keinen Fall ihre Fesseln!”
Einer der Soldaten erwiderte dem König: “Aber Herr, Ihr habt sie getötet, sie ist keine Bedrohung mehr, warum sollen wir uns mit ihr belasten?”
Akama empfand die Einstellung dieses Kriegers als gefährlich, denn es wäre ein tödlicher Fehler die Feinde zu unterschätzen. Darum sagte er diesen tapferen Krieger: “Ihr wisst gar nichts, erst wenn wir ihren Gefährten getötet haben, wird sie wirklich sterben. Am Tage hat der Dämon keine Kraft seinen Körper zum Leben zu erwecken, aber sobald es dunkel wird, sieht es anders aus!”
Überrascht von dem was sein König sagte, antwortete der Soldat: “Wie Ihr wünscht, mein König, wir werden sorgfältig Eurem Befehl Folge leisten!”
Akama lief mit seinen Männern so schnell er konnte, um den Jäger zu jagen und ihn zur Strecke zu bringen, denn er wollte das Böse aus dieser Welt vertreiben. Die Verwandlung hatte viel Kraft gekostet und er durfte dem Monster nicht die Möglichkeit geben, zu entkommen. Es dauerte nicht lange und einer seiner Männer hatte die Spur des Monsters gefunden. Sie liefen so schnell sie konnten, aber die heiße Wüstensonne machte ihnen zu schaffen. So hatten sie das Monster erst erreicht, als die Sonne den höchsten Stand erreicht hatte. Mutig stellte sich das Monster dem Kampf, er sagte mit fester Stimme: “Ich bin bin Tanogie, König der Sumerer. Ich habe wie ein König gelebt, lasst mich wie ein König sterben, lasst mich im Kampf sterben!”
Akama wollte seinem Feind nicht die Ehre rauben, er wollte das Böse von dieser Welt verbannen, darum sagte er seinem Gegenüber: “Auch wenn Ihr es nicht verdient habt, Ihr sollt wie ein König sterben!”
Tanogie war erschöpft und die Sonne raubte ihm die Kraft, aber trotzdem war er mehr als gefährlich. Tanogie war ein Mann, der über zweihundert Jahre mit dem Schwert in der Hand gekämpft hatte. Akama war zwar auch ein guter Kämpfer, doch war alles offen, denn jetzt kämpfte die Kraft und der Idealismus der Jugend gegen die Weisheit des Alters. Hart und verbissen , ohne einenGedanken an Gnade zu verschwenden, kämpften beide unerbittlich. Wenn Tanogie glaubte zu siegen, schlug Akama zurück. Auch umgekehrt, wenn Akama zu siegen glaubte, schlug Tanogie gnadenlos zurück. Die Zeit verging und schon glaubten die Krieger, dass ihr König nicht siegen würde, bevor die Sonne unterging, da gelang es Akama sein Schwert in seines Feindes Leib zu rammen und mit einer Drehung schlug er den Kopf seines Feindes von seinem Rumpf. Ein unglaublicher Schrei ließ die Männer erzittern und alle sahen, wie der Körper des Sumerer`s zu Staub zerfiel und der Wüstenwind verteilte ihn über das trockene Land. Langsam schleppten sich die Männer in Richtung ihres Lagers. Einige Reiter tauchten auf und diese berichteten, dass kein sumerischer Soldat entkommen ist. Man gab dem König ein Pferd und so war er noch vor Sonnenaufgang in seinem Lager. Die Anstrengung hatte ihn müde gemacht, er war vollkommen erschöpft und seine Wunden schmerzten. Er wollte ein wenig ruhen, um sich dann um die Frau zu kümmern. Als Akama in seinem Bett lag, fiel er in einem Schlaf ,der böse Träume brachte. Akama war in einer Höhle, die er nur aus alten Legenden vergangener Völker kannte. Eine aufregende Frau tanzte vor seinen Augen und sie sagte immer wieder: “Ich warte auf Euch mein Prinz. Kommt, dann mache ich Euch zu meinem König!”
Er war Akama`s Diener und er war stolz drauf, einem so großen König dienen zu dürfen. Nun lag sein Herr dort und es quälten ihm böse Träume. Erst diese Monster, dann eine Frau die nicht sterben will und kann, und jetzt auch noch die bösen Träume, die seinem Herrn quälten. `Das konnte nicht gut gehen`, dachte er und er fragte sich, welche Sünde sie begangen hatten, dass die Götter sie so im Stich ließen. Er weckte seinen Herrn: “Herr, schnell, erwacht, die Frau lebt noch, bitte Herr!”
Akama wachte auf und deutlich war zu sehen, dass ihm der Schweiß auf der Stirn stand. Wie von Sinnen sagte er: “Nein, Weilnara, lass mich gehen!”
Sein Diener schüttelte ihn, bis er endlich richtig wach war. Er sah seinen Diener, nahm ihn wie ein verängstigtes Kind, glücklich in den Arm und sagte: “Hedera, mein treuer alter Hedera!”
Der Diener war überrascht, denn normalerweise nahm ein König seinen Diener nicht in den Arm. Vollkommen irritiert sagte er: “Herr, bitte, die Frau, sie lebt noch!”
Nur langsam fand Akama die Besinnung wieder und er sagte: “Oh verzeih`, alter Freund!”
Sie gingen in das Zelt, in dem man Leaita festhielt. Als sie Akama erblickte sagte sie mit einem verführerisch lächelnden Gesicht: “Da seid ihr ja, mein Prinz!”
Akama war verwirrt, warum sagte sie zu ihm, mein Prinz? Er sagte ihr mit vor Wut glühenden Augen: “Ich bin nicht Euer Prinz und ich werde es auch nie sein!”
Leaita antwortete ihm lachend: “Oh doch, Ihr seid mein Prinz und bald wirst du mein König sein!”
Akama war zwar durch ihre Bemerkung etwas verwirrt, aber das hatte Zeit, erst musste er wissen, warum sie nicht vergangen war wie ihr Gemahl, oder stimmten die alten Legenden doch nicht ganz, starb sie nie? Es gab nur eine Möglichkeit das heraus zu bekommen, er redete mit ihr: “Darüber können wir uns später unterhalten. Sagt, warum seid Ihr nicht gestorben, als ich Euren Gemahl getötet habe?”
Leaita wollte mit ihm spielen und sie wollte die ganze Macht und das ging am Besten mit zwei Königen. Sie musste nur dafür sorgen, dass sie Beide ihr gehorchten. Amüsiert und selbstsicher sagte sie: “Du hast ihn am Tage getötet. Unsere Art kannst du nur in der Nacht töten. Aber wenn du ihn im Sonnenlicht tötest, schickst du ihn an den Ort zurück, an dem er zu dem gemacht wurde, was er jetzt ist!”
Akama entgegnete der Frau mit fester Stimme: “Aha, also lebt Tanogie noch und an welchen Ort gibt ihn die Dunkelheit seine Macht zurück?”
Sie fing an zu lachen und sagte: “Er kehrt zu dem Ort zurück, den Ihr, das Tal der Löwen, nennt!”
Jetzt wusste er zwar wo und wann er das Monster töten konnte, aber dieser Ort war mehr als vier Tagesritte entfernt. Er konnte es niemals schaffen, vor ihm am sumerischen Königspalast zu sein und ein gefährliches Raubtier in seiner Höhle anzugreifen war Selbstmord. Sie sagte ihm mit eindringlicher Stimme: “Kommt mein Prinz, befreit mich, dann mache ich Euch zu meinem König!”
Er spürte wie die Begierde, die in ihm schlummerte, erweckt wurde. Akama spürte die immer stärker werdende Lust, es mit dieser gefährlichen Frau zu treiben. Akama versuchte mit all seiner Kraft, sich der Macht dieser Frau zu widersetzen.
Einem seiner Krieger war nicht entgangen was mit seinen Herrn geschah. Sein Onkel war immerhin der Zauberer seines Dorfes und er erkannte einen Menschen, den ein Dämon zu verführen suchte. Er nahm seinen Speer und er jagte es in das Herz dieses Dämon`s. Die Frau schrie schauderhaft, so dass es jedem Mann in diesem Lager das Herz zu Eis erstarren ließ. Und Akama spürte den Schmerz des Vampirs, so als wäre er in seinem Körper, aber der Schmerz, den er spürte, war erregend und es steigerte seine Lust. Schon längst war er in ihren Bann und sie hatte ihn spüren lassen, wie es ist, den Schmerz des anderen zu spüren und es zu genießen. Er spürte die Lust und die Begierde des Bösen in seiner Vielfalt und er spürte die unbändige Kraft, die es in ihm entfesselte. Schon bevor er dieses Zelt betreten hatte, war es ihr gelungen, sein Herz in die Dunkelheit zu ziehen. Mit einer unglaublichen Kraft befreite sie sich von den Fesseln und griff den Mann, der ihr seinen Speer in das Herz gerammt hatte, und sie zog ihn zu sich heran. Obwohl er ihr seinen Dolch in die Brust rammte, konnte sie ihm die Zähne in den Hals rammen und sie saugte ihn gierig aus. Noch bevor die beiden anderen Krieger bei ihr waren, hatte sie den toten Krieger fallengelassen und auch der Speer fiel zu Boden, denn sie hatte ihn aus ihren Körper gezogen. Die beiden Männer wollten ihren König schützen, aber der wollte ihren Schutz nicht. Akama war in ihren Bann gefangen und er hatte jeden köstlichen Schluck Blut, den sie getrunken hatte, gespürt und auch genossen. Er hatte es genossen, wie der warme Lebenssaft ihre Kehle hinunterrann. Und er hatte auch gespürt wie erregend es war, als das Lebenslicht des Mannes erlosch. Leaita begann die Beiden zu becircen und schon bald ließen sie die Waffen fallen. Besorgt um seinen Herrn, hauchte einer der beiden Krieger: “Flieht Herr, ich bitte Euch, flieht!”
Fast besinnungslos, begierig darauf den eigenen Tod zu erwarten, verharrten die beiden Männer. Aber die beiden Krieger hatte Leaita als Hochzeitsmahl erwählt, darum verschonte sie die Beiden erstmal. Aber sie durften zuschauen, wie sie ihren Prinzen zu ihren König machte. Die Braut ließ ihr Kleid fallen und dem königlichen Bräutigam offenbarte sich ein göttlich schöner Körper, der sich an ihm schmiegte. Sie entkleidete ihn und er berührte ihre Brüste, die vor Erregung bebten. Ihre Brustwarzen standen vor Begierde weit heraus und er spürte, wie sie in seiner Handfläche rieben. Sie kniete vor ihm und verwöhnte sein Glied mit ihren Händen. Ihr aufreizendes Lächeln und ihr aufregender Körper hatten das Verlangen, den herrlich süßen Schmerz ihres Bisses zu spüren, ins Maßlose gesteigert. Mit den Worten: “Jetzt mache ich dich zu meinen König!” biss sie in sein Glied und es ergoss sich nicht nur sein Blut in ihren Mund. Sie waren beide so erregt, dass sie schon bald ihre Zähne in sein Hals schlug. Er genoss es, wie sie von ihm trank und sie erregte es, wie er es genoss. Die Sinne schwanden ihm und als er wieder zu sich kam, erwachte seine Gier nach lebenden warmen Menschenblut. Aber da war noch etwas anderes, ein Wesen seiner Art, grausam und mächtig und er wusste, dass nur einer von ihnen am Leben bleiben konnte. Er wollte das Wesen vernichten, doch da war eine Stimme, die seine Aufmerksamkeit auf die beiden Soldaten lenkte, um nicht die Kontrolle über ihn zu verlieren. Er hörte das ängstliche Pochen der Herzen beider Männer. Akama spürte, wie ihr warmes süßes Blut durch ihre Adern floss und er roch ihre Angst. Die Gier in ihm wuchs und mit ihr spürte er, wie zwei Reißzähne in seinem Mund wuchsen. Den ersten Krieger hob er mit einem Arm an den Haaren hoch. Der Mann winselte vor Angst: “Herr, ich bitte Euch, tut das nicht, bitte habt Erbarmen!”
Als er das erste Mal seine Zähne in das Fleisch eines Menschen grub und als er das letzte Zappeln eines Sterbenden spürte, erhob die Lust in ihm eine Macht, die unglaublich schrecklich war. Nun war er das, was er so gefürchtet hatte und auch den anderen Mann saugte er gierig aus. Nicht ein Gedanke verschwendete er an die ihm treuen Menschen, denen er das Leben nahm. Doch jetzt spürte er wieder dieses Wesen, das genauso mächtig und grausam war wie er und er war auf keinen Fall bereit, die Macht zu teilen, denn er war ein König. So oder so musste er jenes Wesen vernichten. Schneller als jedes Tier rannte er los und er begann, sich in ein behaartes Monster zu verwandeln. Aus dem Zelt rannte ein Raubtier, das jeden, der sich ihm in den Weg stellte, über den Haufen rannte, oder zerfleischte. Ein zweites Raubtier folgte ihm, aber es konnte das Tempo, das er vorgab, nicht halten.
Sie musste verhindern, dass ihre Könige sich bekämpften, aber die männlichen Vampire waren schneller.
Weit davon entfernt, mitten in einem Rudel Löwen, wurde ein Wesen wiedergeboren, dem es auch nach Blut dürstete. Normalerweise fliehen Löwen nicht so schnell, aber das Wesen, das dort entstand, roch nach Gefahr und Tod. Obwohl sie auf der Jagd waren, flohen sie lieber vor diesem Wesen. Tanogie schrie vor Schmerzen, aber er schrie noch lauter, als er erkannte, dass seine Gefährtin einen Nebenbuhler erschaffen wollte. Seine Wut war grenzenlos, aber er war zu weit weg um es verhindern zu können. Tanogie wartete nicht lange, denn er war der König der Vampire und er duldete keinen anderen Mann neben sich. Aber das Wesen war noch weit weg. Er lief zu dem Dorf, das im Tal vor dem Palast lag. Die Menschen flohen, denn viele von ihnen wussten, wozu dieses mächtige Raubtier fähig war. Gierig saugte er vier oder fünf Menschen aus. Bevor er, so schnell er konnte, weiter rannte, um seine Macht zu besiegeln und den Nebenbuhler zu vernichten, denn er war derjenige, der alleine auf dem dunklen Thron sitzen wollte.
Aber auch sein Konkurrent nährte sich von dem Blut der Menschen, denen er begegnete. Er warf einen toten Frauenkörper, den er gierig ausgesaugt hatte, in das Feuer. Die Menschen flohen so schnell sie konnten, aber die Menschen waren nicht schnell genug. Das Raubtier machte reiche Beute, nur die Wenigsten überlebten das Blutbad des Vampirs, denn er hatte großen Hunger.
Als sich die Lage scheinbar beruhigt hatte, kamen die Überlebenden langsam in das Dorf zurück, denn sie waren erschöpft von der Flucht und einige hatten sich in der Dunkelheit verletzt. Sie begannen die Toten zu beweinen, als Weilnara in das Dorf kam, auf der Suche nach Nahrung und nach ihren neu erwählten König. Die noch lebten, wurden von ihr gejagt und unerbittlich ausgesaugt. Auch sie rannte weiter, denn sie wollte nicht nur ein Monster in der Nacht sein, sie wollte die Macht über die ganze Welt und dazu brauchte sie beide Männer.
Als die Sonne anfing den Schleier der Nacht zu vertreiben, spürte Akama das erste Mal die Angst vor dem glühend heißen Feuerball, der am Tage den Menschen Sicherheit vor den dunklen Abgründen der Nacht bot. Akama suchte sich ein Versteck, das ihm vor dem Feuerball schützte, aber Ruhe fand er nicht wirklich, denn er musste an seinen Konkurrenten denken. Die Wut eines Vampirs hatte die Herrschaft über seinen Geist übernommen. Schon einmal hatte er Tanogie besiegt und auch dieses Mal würde er bis zum bitteren Ende kämpfen, egal wie hoch der Preis war, den er bezahlen musste. Er sah aus seinem Versteck die grelle heiße Wüste und wenn er etwas zu erkennen versuchte, brannten seine Augen wie Feuer. Schlafen konnte er nicht und er spürte die Menschen und Tiere nicht mehr. Aber ihn spürte er deutlicher denn je und es gab in beiden nur das Verlangen, den anderen zu töten. Beide wussten nicht, das nur noch ein Dorf zwischen ihnen lag. Sie wussten nicht, wie nah der Feind war. Der Abend dämmerte und die beiden Gegner spürten immer deutlicher die Präsenz des Anderen. Obwohl es ihnen Schmerzen bereitete, rannten sie los, bevor die Sonne untergegangen war, denn jeder hoffte, er könnte den anderen überraschen.
Bei Sonnenuntergang brach unvorbereitet das Grauen über das Dorf herein. Zwei blutrünstige Monster rasten aufeinander zu und versuchten sich gegenseitig zu töten. Jeder Mensch, der zufälligerweise den kämpfenden Monster zu Nahe kam, wurde in Stücke gerissen. Während Tanogie seinem Gegner in die Schulter biss, gruben sich Akama`s Krallen tief in Tanogie`s Fleisch. Das gebissene Untier befreite sich und schleuderte seinen Feind in eine Hütte, die in sich zusammenfiel. Doch das andere Untier befreite sich aus dem Schutt und griff wieder an. Er schleuderte seinen Feind in das Feuer. Obwohl sich beide gegenseitig schwer verletzten, floss kein Tropfen Blut. Die Dorfbewohner flohen, denn es gab nichts, was sie tun konnten und sie hatten Angst um ihr Leben. Es wurde keine Hütte verschont und die Rivalen kämpften wie zwei Löwen um ihr Rudel. Schon bald waren ihre Körper nicht mehr in der Lage, ihre Wunden verheilen zu lassen. Aber beide ließen nicht voneinander ab. Lieber im Kampf sterben als nachzugeben. Ein männlicher Vampir unterwarf sich nicht einen anderen männlichen Vampir, ein männlicher Vampir unterwarf sich nur seinem Gott. Jeder Vampir, der ihm die Macht streitig machen wollte, bekämpfte er, ohne die geringste Rücksicht auf sein eigenes Leben. Es war ein Kampf, der so unerbittlich war, dass diese Welt seit Äonen einen solchen Kampf nicht mehr gesehen hatte. Stundenlang wüteten sie dort, bis Weilnara eintraf. Sie griff sofort ein, aber es gelang ihr nicht, die Beiden auseinander zu bringen. Weilnara wollte die Herrschaft über die Welt, aber es war ihr nicht möglich, die Beiden zu beruhigen. Sie schleuderten Weilnara gegen einen Felsen. Ein kleines Mädchen, das sich versteckt hatte, war die Einzige, die den Sonnenaufgang sehen würde und sie bekam etwas Grauenvolles zu sehen. Weilnara lag, noch etwas benommen, an dem Felsen, als beide Monster wieder aufeinander losgingen. Akama biss seinem Gegner in den Hals und trennte den Kopf vom Körper und gleichzeitig riss Tanogie das Herz von Akama aus seiner Brust. Langsam erhellte die Sonne das, was von dem Dorf übriggeblieben war. Alle drei Monster schrieen vor Schmerzen und sie fielen in sich zusammen, bis sie mit einem Knall zu einer Staubwolke vergingen, die der Morgenwind in die Wüste hinaus blies.
Weilnara versuchte noch die beiden Seelen zu greifen, aber sie verschwanden in die Dunkelheit des Vergessens. Nun war ihre Seele wieder alleine. Sie spürte ihren Durst und ihre Lust. Sie trieb durch die Wüste und sie spürte, wie ein neuer Körper sie rief.
Hedera konnte seinem Herrn nur noch einen letzten Dienst erweisen. Er nahm den weißen Kristall der Unschuld und versuchte ihn zu vernichten. Als das nicht gelang, brachte er ihn wieder an jenen verfluchten Ort, damit sich das Böse nicht mehr mit den Gräueltaten, die mit diesem Kristall verübt wurden, nähren konnte. Er verschloss die Höhle. Erst in unseren Tagen fand man sie wieder und endlich bestand die Möglichkeit, die Präsenz der Diener Gorgol`s ein Ende zu bereiten.
Professor Malina legte den Bericht beiseite. Auch wenn er den Bericht schon so oft gelesen hatte, immer wieder erschauerte er über die Gräueltaten, die sich zu jener Zeit abgespielt hatten. Aber dieser Bericht zeigte auch die engen Grenzen, die dem Vampir blieben, um sein Machtpotenzial zu festigen.
Er spürte, wie Weilnara wieder versuchte ihn zu verführen. Aber noch konnte er ihr widerstehen. Er hatte noch ein Rendezvous mit einem Vampir. Aber solange er noch nicht verwandelt war und selber getrunken hatte, war sie verletzlich. Darum wollte er das Treffen im Speisewagen dazu nutzen, einige Fragen zu stellen, die geklärt werden sollten. Professor Malina wusste, dass er verloren war, aber er wollte nicht zu einem raubenden, mordenden Monster werden. Professor Malina trank etwas Wasser und deutlich hörte er ihre Stimme rufen: “Komm mein Prinz. Komm, ich warte auf dich. Komm, ich mach dich zu meinem König!”
Professor Malina wollte nicht nachgeben und er durfte auch auf keinen Fall nachgeben. Sie griff nach seinen Gedanken und der Hunger trieb sie dazu, immer heftiger nach ihm zu rufen. Weilnara vernebelte seine Gedanken, das Wesen wollte, dass sich seine Gedanken nur noch darum drehten, dass er sich ihr hingibt, aber Professor Malina leistete verbissen Widerstand. Um wieder etwas klarer denken zu können, wusch er sich sein Gesicht mit kalten Wasser ab. Der nächste Bericht lag auf dem kleinen Tisch. Langsam ging er auf ihn zu. Seine Brust schnürte sich zusammen und alles drehte sich. Er hört in seinem Kopf ihr hämisches Lachen. Professor Malina wusste nicht ob er es schaffen konnte, aber ein Zurück gab es nicht, denn das Böse hatte ihn erwählt und es gab niemals auf. Endlich erreichte er seinen Sitzplatz. Professor Malina nahm den Bericht in die Hand und las ihn. Ja, das alte Ägypten, Er nahm die Rekonstruktion und er las den Titel, der dort auf dem Umschlag stand:
Der Arzt des Pharao`s

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