Er tat es und nun zog sie Hose und Unterhose in einem Rutsch über seine Füße und warf sie ebenfalls auf den Fußboden.
Jetzt saßen beide nackt auf dem Bett. Er, wegen der widersprüchlichen Gefühle, die in ihm tobten, wie ein pubertierender Jüngling, der zum ersten Mal in seinem Leben von einer kundigen Frau verführt wird. Er ließ mit sich geschehen. Sie dagegen wusste genau, was sie wollte, ihr Vorgehen war zielstrebig, tatkräftig, selbstbewusst. Es war bestimmt nicht das erste Mal, dass sie einen Mann auf diese Weise bedrängte und verführte. Sie war, da hatte er keinen Zweifel, eine Professionelle, eine Nutte, eine Hure, die aber seltsamerweise noch kein Geld von ihm gefordert hatte. Wie dem auch sei, er nahm jetzt ihre Nähe intensiv wahr, nahm den Duft einer jungen Frau in sich auf und auch den Hauch eines dezenten Parfüms, das nach Limetten roch. Und er sah sie nun unverhohlen an, wie sie sich genauso wollüstig auf dem Bett räkelte, wie die Porzellanvenus auf der Kommode. Jetzt erst legte er seine Verwirrung und seine Unsicherheit ab, wurde neugieriger und zugleich gieriger, gab endlich ihrem Drängen nach und ihren Verführungskünsten hin. Ihre Hände streichelten seine Brust, seine Arme, seine Haare. Er tastete sich über Rücken und Taille zu ihrer Brust und drückte sie sanft. Sie drängte ihren Körper an seinen, legte ein Bein auf seinen Bauch und schlang einen Arm um seinen Hals. Sein Mund suchte ihre Brustwarze, leckte, saugte, biss, während seine Hand den Weg zu ihrem Venusdreieck fand. Dann küssten sie sich, wieder und wieder, auf die Augen, die Ohren, den Mund. Und alles was dann geschah, geschah lautlos, wie eingespielt, wie selbstverständlich. Es war wie ein lang eingeübter Tanz eines Paares, das sich schon lange kennt und lange voneinander getrennt war. Eine Choreografie voller Harmonie, voller gegenseitiger Einfühlung, ohne die leiseste Dissonanz.
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