Sie rangen und klammerten, stießen und drückten, schmiegten und pressten, immer schneller, immer heftiger, immer lustvoller, bis eine wahre Explosion ihrer aufgestauten, aufgepeitschten Gefühle beide erlöste.
Dann lag er schwer atmend auf dem Laken und beobachtete wieder den Vorhang, der sich immer noch leise im Wind bewegte. Es war der einzige Gegenstand im Zimmer, den er noch erkennen konnte. Die junge Frau stand auf, bückte sich, um ihre spärliche Bekleidung vom Fußboden aufzuheben und verließ dann, nackt und immer noch wortlos, das Zimmer. Er konnte nicht erkennen, ob sie sich in der Tür noch einmal zu ihm umdrehte und ihm zum Abschied zuwinkte oder ihn anlächelte. Er meinte, einen flüchtigen Handkuss erkannt zu haben, aber es hätte auch eine Sinnestäuschung sein können, wie alles, was er gerade erlebte hatte, reine Illusion hätte sein können, so unwirklich kam ihm die Situation vor. Genauso seltsam und unerwartet, wie er die schwarze Venus angetroffen hatte, wie sie sich ihm hingegeben hatte, war sie nun auch wieder verschwunden und er begriff, dass dieser Höhepunkt einmalig war und dass es sinnlos war, ihr nachzugehen und sie in dem Haus zu suchen. Nachdem sich seine Erregung etwas gelegt hatten, zog er sich an und ging, ohne einen weiteren Gedanken an das Bier zu verschwenden, nach dem er sich so gesehnt hatte, hinaus in die Nacht. Im Westen war nur noch ein heller Streifen am Himmel, ansonsten war alles in ein dunkles, sanftes, samtenes, girrendes, Tiefblau übergegangen. Die Vögel waren verstummt, die Grillen zirpten um so lauter und der Duft des Sommers und der jungen Frau mit ihrem Limettenparfüm begleitete ihn auf dem Weg zurück in sein Hotel.
Dort angekommen, sagte ihm der Wirt, er könne gleich zu Abend speisen. Er drückte sich sehr gewählt aus, was jedoch in dieser Situation völlig unpassend war. Es gäbe Hühnchen mit Reis, gebratene Patatas und Obstsalat.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.