Der negative Eindruck setzte sich fort, als er den hässlichen Mehrzweckraum betrat, der augenscheinlich Foyer, Rezeption, Bar, Restaurant, alles in einem war. Es war ein öder, kahler Raum mit blanken Neonröhren an der Decke ohne einen Hauch von Stil oder gar Ambiente. Ein Mann saß dicht vor einem uralten, laut lärmenden Fernseher, der in einer dunklen Ecke auf einem Stuhl stand. Es war vermutlich der Wirt oder der Koch, denn er trug eine typische Kochjacke, die sicher einmal weiß gewesen war, aber nun deutliche Spuren der Speisekarte der letzten Wochen aufwies. Er schaute fasziniert auf die schwarz-weiß flimmernde Mattscheibe und ließ sich durch den eingetretenen Gast in keiner Weise stören. Dieser war zunächst abwartend am Tresen stehen geblieben und hatte zwangsläufig das Programm eine Weile mitverfolgt: eine Seifenopern, eine telenovela, die wohl in dieser Abgeschiedenheit den Gipfel an Unterhaltung und Vergnügen bildete. Schließlich hatte er genug gesehen und machte mit einem Klopfen auf die Theke und einem Ruf auf sich aufmerksam. Erst jetzt, als er ihn endlich bemerkte oder zumindest nicht mehr ignorieren konnte, drehte der Koch oder Wirt den Kopf zu ihm hin und nickte ihm einen angedeuteten Gruß zu. Dann stand er langsam und zögernd auf, wobei er ständig auf den Fernseher schaute. Er trennte sich ganz offensichtlich nur sehr unwillig von der Geschichte um Liebe und Leid in der Flimmerkiste. Doch dann stand er, ein großer dünner Mann mit Halbglatze und Schnurrbart, vor dem Gast und musterte ihn mit dunklen Augen, die hin und her wieselten und ihn mit einer gewissen Skepsis taxierte, was durchaus kein Wunder war, so müde, so staubig, verdreckt und zerknittert, wie der aussah.
Ja, ein Zimmer sei noch frei, sagte er endlich. Nein, Dusche und Toilette seien nicht auf den Zimmern, aber auf dem Flur, doch momentan seien einige Wasserleitungen im Haus defekt und müssten repariert werden.
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