Das einsame Haus

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Das einsame Haus

Das einsame Haus

Yupag Chinasky

Wasser gäbe es nur in dem Brunnen auf dem Hof und dort sei momentan auch die einzige Toilette, leider kein WC, nur ein einfaches bano in einem Holzverschlag. Diese Unannehmlichkeiten täten ihm leid - lo siento - ,aber wenn er das Zimmer trotzdem sehen wolle, bitte, er gehe voran. Es war klein und fensterlos, ein Bett, ein Schrank, ein Stuhl, weiß getünchte Wände, ein gefliester Fußboden, auf dem ein Ventilator stand. Das fehlende Fenster war kein Problem, damit konnte man leben. Der Innenraum hatte sogar Vorteile, er war vermutlich kühler und die Angst vor dem nächtlichen Staub und den Moskitos vielleicht unbegründet. Dennoch wäre er am liebsten wieder gegangen, so einladend fand er den Raum, so charmant den Wirt, so beschissen das ganze Hotel. Aber wohin? Wenn das schon die beste Unterkunft war, wie waren dann wohl die anderen? Seine Unlust hier zu bleiben, wurde nur von der Unlust übertroffen, die Nacht in einem genauso schäbigen Privatquartier bei neugierigen Leuten verbringen zu müssen. Zudem müsste er wieder hinaus in die Hitze, auf die staubigen Straßen. Er hätte womöglich lange suchen und fragen und wer weiß wie weit gehen müssen. Nein, das wollte er auf keinen Fall, dann schon lieber hier bleiben. Zwei Nächte, sagte er sich, nur zwei Nächte, die werde ich wohl überstehen. Er erwog in diesem Moment schon gar nicht mehr, länger zu bleiben. Als sie wieder in die Gaststube zurückkehrten, um das Anmeldeformular auszufüllen, fragte er den Wirt, ob es etwas zu essen gäbe, er habe seit dem Frühstück nichts mehr in den Magen bekommen. Dieser reagiert unwirsch, jetzt um diese Zeit gehe es schlecht, er habe nichts da. Als der ausgehungerte Gast aber nachdrücklich insistierte, erklärte er sich schließlich bereit, übriggebliebene Reste des Mittagessens aufzuwärmen, Reis mit Bohnen und dazu könne er noch Spiegeleier bekommen.

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