Dann kam Vox schwanzwedelnd zu mir gelaufen und schnüffelte an meinem Schritt. Begeistert streichelte ich sein seidiges Fell.
„Vox hat einen guten Geschmack.“, schmunzelte Michel.
Dankbar lächelte ich ihn an. Es war doch eine gute Idee gewesen, seiner Einladung nach Andalusien zu folgen, obgleich ich hierfür einigen organisatorischen Aufwand hatte. Nun war ich hier, in seinem Haus und kraulte der freundlichen Kreatur das Fell.
„Tienes hambre, Susann? I can order something in the supermercado“.
Das wurde ja immer besser. Zugegeben, ich war keine wirkliche Schönheit, aber ich verfügte über zwei Talente, von denen ich das erste gegenüber Michel schon unter Beweis gestellt hatte. Vielleicht war nun der Zeitpunkt gekommen, ihn mit meiner zweiten Begabung zu bezirzen.
„Good idea. I really like to cook fresh food. What do you want to eat?
Michel aß mit Appetit. Zufrieden sah ich ihn an. Vox kaute auf einer Scheibe Chorizo herum, die ihm sein Herrchen hingeworfen hatte.
„Noch etwas Wein“?
„No, Susann. I like to make you happy tonight“.
Hä? War ich im falschen Film? Hatte der ewige Zyniker etwa einen Doppelgänger engagiert? Oder hatte er sich ne Überdosis Viagra eingeworfen? Das versprach ja heiter zu werden.
„Aber wir müssten Vox einsperren. Du musst wissen, er ist sehr eifersüchtig.“
Die Kreatur tat mir leid. Aber was solls. Vox würde die Demütigung überleben. Und falls nicht, könnte ihm sein Herrchen eine von seinen Xanax ins Futter mischen. Eilig kippte ich meinen Chablis hinunter. Michel hatte die Hose bereits herunter gelassen und stand mit aufgepflanztem Bajonett vor mir.
„Incredible“!
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