Ela

Josie

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„Marc?“, fragte er, ohne weiter auf Raouls Abschied einzugehen.
„Der Kommissar, du kennst ihn doch.“
„Du meinst Herrn Westermann?“
„Ja … genau den.“
„Und wieso Marc?“
„Sie mag ihn. Wenn du mich fragst, knistert es da. Aber wehe du verrätst mich!“
Chris zog sich mit spitzen Fingern über die Lippen, so, als ob er einen Reißverschluss zuziehen würde. Natürlich konnte er sich ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen.
„Na dann will ich mal wieder rüber. Wollte nur, dass du dich heute Abend nicht wunderst. Sonst alles ok?“
„Alles bestens, bis auf die Tatsache, dass du mir gestern auf meinem Schambein ein paar blaue Flecken und leichte
Unterleibsschmerzen verpasst hast.“
„Das tut mir leid! Heute Abend puste ich alles weg.“, grinste er.
„Von wegen wegpusten, heute wird dein Urwald gerodet. Dann sehen wir weiter.“, warf ich ihm einen Luftkuss zu,
bevor ich mich in meine Arbeit vertiefte.

****

Kurz nach elf kam eine völlig aufgelöste Shiva in mein Büro. Dick geschwollene, rote Augen traten aus den Höhlen hervor. Schluchzend schlug sie beide Hände vor‘s Gesicht, ihr ganzer Körper zitterte wie Espenlaub.
Dieses Häufchen Elend stand völlig neben sich. Ich stand auf, ging schnell zu ihr und nahm sie fest in die Arme, in die sie sich dankbar fallen ließ. Sie wurde schwerer, weil ihre Knie drohten nachzugeben.
„Es tut so weh, Josie! Sieben lange Jahre waren wir unzertrennlich, und nun ist er weg. Nicht eine einzige Träne hat er geweint! Als wenn ich ihm nichts bedeutet habe.“, weinte sie.
„Das weiß ich besser, er hat dich sogar geliebt. Unglücklich und unsterblich.“
„Aber warum ist er denn nicht geblieben, ich versteh das nicht.“
„Weil ihr zu unterschiedlich seid. Und du hattest recht mit deiner Vermutung, dass er eifersüchtig war, wenn du andere Männer angeschleppt hast. Er konnte nicht anders, Shiva. Er wußte, dass er niemals eine reelle Chance bei dir hatte, und auch, dass du dir über kurz oder lang einen anderen suchen würdest.“

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Gedichte auf den Leib geschrieben