Eleonore

18 16-25 Minuten 0 Kommentare
Eleonore

Eleonore

Skorpion

Beinahe schmerzvoll, doch die Lust darin war deutlich zu hören gewesen. Hubertus ging in die Richtung, aus der er die Laute vernommen hatte.
Das Bild, welches sich im bot, brachte das Blut in seinen Adern zum kochen. Das war unmöglich! Nicht sie, nicht seine Frau!
„Du verdammte Hure!

“, brüllte er in die Nacht und eine gellende Ohrfeige traf Eleonores Wange. Entsetzt schrie Eleonore auf, wich vor ihrem Gatten zurück. Sofort war Andreas auf den Beinen, um sich schützend vor seine Geliebte zu stellen.
„Was wollt Ihr, wer seid Ihr?“ Doch da erkannte Andreas Graf Hubertus von Hessen. Ein kurzer Blick auf Eleonore. Er musste blind gewesen sein. Eleonore von Hessen! Es spielte keine Rolle mehr, wer oder was sie war. Er liebte diese Frau, würde sie bis auf’s Messer verteidigen.
„Ich verlange Genugtuung!“, schnaufte Hubertus und zog sein Schwert.
„Neeeeiin! Bitte Hubertus, lass’ ihn gehen. Es ist alles meine Schuld.“, weinte Eleonore.
„Um Dich kümmere ich mich später, mein Täubchen, wenn ich mit diesem Hund hier fertig bin.“

***


An dieser Stelle möchte ich dem geneigten Leser ein blutrünstiges Duell vorenthalten… Es sei nur so viel gesagt, dass sich Hubertus und Andreas einen unerbittlichen Kampf um Eleonore lieferten. Aufmerksam geworden durch das Geklirr der Klingen drängten sich alsbald sämtliche Gäste um die beiden Duellanten. Auch Anita erkannte nun, wen sie in die frivolen Kreise eingeführt hatte, und sie empfand eine Menge Sympathie für diese mutige junge Frau.
Am Ende war es der Hausherr, Graf Diether von Katzenelnbogen, der den Kampf beendete. Er hatte seinen Vetter vor dessen sicheren Tod bewahrt als er seinem Gefolgsmann den entscheidenden Stich untersagte. Diese Schmach aber, gehörnter Ehemann und Verlierer des Duells geworden zu sein, konnte Hubertus nicht verkraften. Er verfiel in eine tiefe Depression als Eleonore und Andreas gemeinsam das Land verließen und sich in Frankreich eine neue Existenz aufbauten, infolge dessen er sich eines Nachts im Rhein ertränkte.

***

„Du bist schöner denn je, meine Liebste.“, säuselte Andreas seiner Gattin ins Ohr und streichelte liebevoll ihren schwangeren Leib. In einigen Wochen würde ihr gemeinsames Kind, entstanden in jener leidenschaftlichen Nacht, der unzählige weitere gefolgt waren, das Licht der Welt erblicken.
Aber bis dahin wollte Andreas Eleonore nach allen Regeln der Kunst verwöhnen, in j e d e r Beziehung.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 5477

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben