Anita nahm ihre Maske ab. Sie hatte ein sehr hübsches Gesicht, ihre schönen Augen waren Eleonore ja ohnehin schon aufgefallen. Sie näherte sich Eleonore mit unendlicher Langsamkeit, bis sich ihre Nasen fast berührten.
„Ich möchte Dich sehen.“, wisperte Anita und hob ihre Hände an Eleonores Gesicht, welche sich ohne Widerstand die Maske abnehmen ließ.
„Wie schön Du bist!“ Und plötzlich küssten sie sich. Nie hätte Eleonore geglaubt, dass es so schön sein würde, die Lippen einer Frau zu spüren. Sie hätte überhaupt nie daran gedacht, dass Frauen sich so küssen könnten.
Sie spürte Anitas Zunge die ihre erkunden, sie war warm und zärtlich, schmeckte nach Wein und wurde immer kesser. Sie erforschten einander und waren überrascht, wie sehr ihre Körper auf die gegenseitigen Berührungen reagierten.
„Sicher ist der volle Mond schuld, dass ich heute nicht ganz Herrin meiner Sinne bin.“ Eleonores Hände erkundeten inzwischen den weiblichen Körper, der sich so sehr an sie schmiegte. „Ich gehe über vor Lust!“, rauschte es durch ihren Kopf.
Plötzlich hörten sie Schritte, hielten inne und lauschten. Die Schritte kamen immer näher. Was sollten sie tun? Anita zog sich in eine dunkle Ecke zurück, drückte sich an die Wand und erfühlte eine Tür. „Komm’ Helene!“, flüsterte sie noch und verschwand.
Eleonore jedoch stand wie erstarrt im hellen Mondenschein und konnte ihre Blicke nicht von der Treppe abwenden.
Gerade noch konnte sie sich umdrehen, um den Eindruck zu erwecken, sie würde die Aussicht genießen als auch schon diese wundervoll tief klingende Stimme sagte: „Oh, hier suchte scheinbar noch jemand die Ruhe. Mein Name ist Andreas zu Braubach. Mit wem habe ich das Vergnügen, junges Fräulein?“
Andreas! Eleonores Herz schlug schneller, viel zu schnell. Sie schaffte es noch, ihre Maske wieder aufzusetzen bevor ihre Beine ihren Dienst versagten.
Flink eilte Andreas an ihre Seite, um sie mit seinen kräftigen Armen aufzufangen.
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