Eleonore

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Eleonore

Eleonore

Skorpion

Es war ein sonniger 08. August im Jahre 1278. Im Burghof spielten Barden und Minnesänger auf, Jongleure boten ihr Können feil, es herrschte ein buntes und reges Treiben. Den ganzen Tag über schon floss Wein in rauen Mengen aus der hiesigen Weinkellerei, die Burg verfügte über das größte gemauerte Weinfass der Region.
Der Graf von Katzenelnbogen war bekannt für seine Großzügigkeit und seine rauschenden Feste. Edle Ritter, verwandte und befreundete Herrscher waren zum Fest des heiligen St. Markus eingeladen worden, unter ihnen auch des Grafen schöne Cousine Eleonore von Katzenelenbogen, die in einer unglücklichen Ehe mit dem Grafen Hubertus von Hessen gefangen war.
Schausteller, die ihr komödiantisches Talent zu präsentieren versuchten und nicht ganz ernstzunehmende Ritterspiele unterhielten die feiernde Gesellschaft und manch angetrunkener Reiter erheiterte die Runde unfreiwillig. Dem Wein wurde an solchen Tagen kräftig zugesprochen, so dass die Bediensteten Mühe hatten, immer wieder neue Krüge zu füllen und sie den durstigen Gästen darzureichen. Jede fleißige Hand wurde gebraucht. In der Küche herrschte eilige Geschäftigkeit. Gebratene Tauben, Fasane und ein kunstvoll angerichteter Pfau, dessen Federn zur Dekoration verwand wurden, trugen die Köchin und ihre Helfer auf großen Platten in den Speisesaal. Es kamen so edle Gewürze wie Zimt und Koriander zum Einsatz, die sonst unter strengem Verschluss lagen, da sie teuer und nur selten auf dem Frankfurter Markt zu erwerben waren.
Der offizielle Teil des Festes neigte sich dem Ende zu, und die edlen Damen zogen sich in ihre Gemächer zurück. Nicht aber die feinen Herren. Nein, für sie begann der Spaß nun erst richtig! Zum Schutze vor Erkennen trug ein jeder eine Maske, auch die „Damen“, die sich zu dieser späteren Stunde dazu gesellten.
Es waren Mägde, Köchinnen, Wäscherinnen und einige frustrierte Ehefrauen aus dem Dorf, die die Gesellschaft bunter werden ließen.

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