Wie fast immer mit dem Rad.
Ich ärgere mich über das blöde Teil, weil das Hinterrad sich irgendwo ein Loch eingefangen hat und deshalb mit plattem Reifen vor mir steht. Zum Flicken ist es zu spät.
Auto? Ausgerechnet heute steht es in der Werkstatt, weil der turnusmäßige Service und auch der TÜV mal wieder ansteht. Was bleibt, ist der Gang zur nächsten Bushaltestelle. Hilft ja nichts.
Zur anstehenden Klausur schaffe ich es gerade rechtzeitig. Der Rest des Tages in der Uni ist dann Gott sei Dank „normal“. Was immer das auch bedeuteten mag.
Auf dem Rückweg hänge ich meinen Gedanken nach, die Klausur hatte es mächtig in sich. Hoffentlich ist alles gut gegangen.
Mein Heimweg führt mich an diesem alten Spielplatz vorbei. Weil ich schlendere, erkenne ich eine junge Frau (oder ist es noch ein junges Mädchen) auf der Schaukel. Sie schaukelt nur leicht hin und her.
Wenn ich so recht darüber nachdenke, habe ich sie dort schon öfter gesehen. Aber auf dem Rad um einiges schneller, immer nur aus den Augenwinkeln und nie bewusst wahrgenommen.
Dieses Mal habe ich Zeit und sehe ihr im Vorbeigehen einen Moment zu. Neben ihr steht eine kleine Reisetasche, auf dem Arm hat sie ein Bündel mit Wäsche. Komisch, warum trägt sie ihre Wäsche auf dem Arm denke ich gerade, als ich leises Babyweinen höre. Also doch keine Wäschebündel, sondern ein noch sehr kleines Kind auf ihrem Arm. Sie versucht es durch leichtes Wippen zu beruhigen, was ihr nur mit mäßigem Erfolg gelingt. Ihre Kleidung sieht bereits sehr abgetragen aus. Früher war ihre Jacke vielleicht schwarz, heute ist es eher ein dunkles Grau. Dazu eine alte Jeans und ausgetretene No-Name Turnschuhe. Sie nestelt an ihrer abgewetzten Jacke, schiebt den Stoff zur Seite. Ich kann nur ahnen, dass sie nun versucht das Kleine an ihre Brust anzulegen. Wirklich erkennen kann ich nichts.
Heute ist es nicht sonderlich warm.
Gefunden!
schreibt Fritz850
Fortsetzung?
schreibt Reinhard
Geht es weiter?
schreibt Vivien
schon vorbei?
schreibt An1Apke
Lieber Hardi
schreibt ulriketyress@gmail.com
Premiere
schreibt Reinhard