Elsas Malheur

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Elsas Malheur

Elsas Malheur

Andreas


Aber es half ja nichts! Der Graf war zornig, ob ihres Verhaltens. Es schien Elsa vernünftiger, diese Angelegenheit nicht auf die Spitze zu treiben und sich lieber seinem Willen zu beugen. Zumindest bis sich ein Weg zur Flucht fand. Die Komtesse kannte genug junge Männer in der Stadt, die sie sicher äußerst gerne und auch für längere Zeit aufnehmen würden. Sie war schließlich erwachsen und warum sollte sie bis an ihr Lebensende Rücksicht auf gesellschaftliche Konventionen nehmen? Nein, sie wollte frei sein, etwas erleben und endlich das tun, was ihr behagte. Um dies erreichen zu können, musste sie ihr altes Leben hinter sich lassen.  Von diesen rebellischen Gedanken beflügelt, packte sie erst einmal brav ihre Koffer, um dann – vermeintlich einsichtig – an der Hand des Papas, die vorgefahrene Droschke zu besteigen. Die Pferde trabten los, als Jakob, der schmucke Kutscher, mit der Peitsche schnalzte. Die Fahrt ging durch malerisch schöne Landschaften. Auch das Wetter war sonnig, doch die trotzköpfige Polin fieberte nur ihrer langen geplanten Flucht entgegen.

Die Gelegenheit dazu fand sich schneller, als sie es sich ausgemalt hatte. Bei der Fahrt über einen besonders holprigen Weg verlor die Droschke ein Rad. Jakob reagierte instinktiv, brachte die Pferde rasch zum Stehen, ohne dass einem der Passagiere etwas geschah. Dora und der Graf stiegen aus. Jakob erklärte, dass er das Rad zwar reparieren könne, es aber einige Zeit beanspruchen würde. Elsa sah ihre Stunde kommen. Noch dazu viel früher, als sie gehofft hatte. Sie teilte dem Grafen mit, dass bei ihr ein dringendes Bedürfnis vorlag, weswegen sie sich für einen Moment in die Büsche schlagen müsse. Graf Miroslav schöpfte keinerlei Verdacht. Schließlich waren sie schon lange unterwegs, ohne auch nur einen Zwischenstopp eingelegt zu haben. Graf Miroslav bot sich an, Jakob zur Hand zu gehen.

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