Immer näher kamen die beiden Unbekannten und dann, wie aus heiterem Himmel, klatschte es laut. Gleichzeitig spürte die stolze Komtesse einen beißenden Schmerz – auf ihrer so einladend empor gereckten Kehrseite.
Mehr als ein erschrockenes „Autsch!“, brachte die konsternierte Elsa nicht über die Lippen. Dafür ergoss sich über die Hilflose der Wortschwall einer wütend schimpfenden Bauersfrau.
„Haben wir Dich beim Einbrechen erwischt, Du Luder! Na warte, Dir werd ich zeigen, was passiert, wenn man armen Bauern das Obst stehlen will!“
Erneut brannte es auf Elsas wehrlosem Sitzfleisch. Die Bäuerin holte schon wieder aus, als ihr der Mann in den Arm fuhr und Elsas armen Popo vor weiteren Hieben rettete. Elsa war richtig erleichtert. Sie hatte nicht die geringste Lust, sich weiter den Hintern versohlen zu lassen! Der Alte redete auf die Frau ein, hielt sie dadurch vor weiteren Misshandlungen ab. Elsa hörte genau mit. Es ging ja um sie!
„Lass gut sein, Berta! Vielleicht ist sie wirklich eine Diebin, aber das finden wir nur heraus, wenn wir mit ihr reden. Auf jeden Fall kann sie nicht weg rennen. Du siehst ja selbst, wie sie fest steckt.“
Die Bauersfrau beruhigte sich etwas und der Mann fingerte einen Schlüssel aus seiner Tasche. Dann gingen sie einige Meter am Zaun entlang, bis zu einem hölzernen Tor. Elsa hatte es vorhin gar nicht gesehen, aber es hätte ihr auch nichts genutzt, da es verschlossen war. Der Mann öffnete es, und bald standen die Besitzer der Streuobstwiese vor dem schluchzenden Mädchen. Der Mann war um die sechzig Jahre alt, kräftig mit einem freundlichen Gesicht. Seine Frau, Berta, war etwas jünger und auch sie konnte sicherlich zupacken. Was Elsa gar nicht gefiel, war der strenge Blick, den die stämmige Frau ihr zuwarf. Sie war froh, dass sie nicht allein mit ihr war. Ihr tat der Hintern weh, obwohl die Bäuerin nur zweimal drauf gehauen hatte.
Elsas Malheur
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