Engel in Blue Jeans

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Engel in Blue Jeans

Engel in Blue Jeans

Andreas

Ich bin nicht mehr ganz jung. Wenn die Fünfzig langsam zu einer Sechzig mutiert, kann man das ja auch zugeben. Der Zeitgeist lehrt einen anderes, da er auf ewige Jugend setzt. Dabei beginnt der Abbau irgendwann, den weder Chirurgie noch Medikamente aufhalten können. Es liegt in der Natur der Dinge, dass nicht immer dieselben dableiben können. Mein Großvater drückte das auf seine unvergleichliche Art aus, indem er mir diesen Satz ins Gedächtnis prägte. Alles ist im Fluss! Ich erinnere mich an die Tage, in denen mein Opa steinalt und ich blutjung war. Es waren die 70er des letzten Jahrhunderts und euer Autor war vom Virus des harten Rock infiziert. Ich stand auf die Götter des Rock`n`Roll, die sich Led Zeppelin, Black Sabbath oder Deep Purple nannten. Ich war 14 und mitten in der Pubertät. Ich kam aus dem Plattenladen, wo ich “Hair of the Dog“ von Nazareth erstanden hatte. Ich stellte sie zu “Physical Graffity“ von Led Zeppelin, die gleich neben “Sabotage“ von Sabbath stand. Ich mochte aber auch “Return to Fantasy“ von Uriah Heep und “Votan Wahnwitz“ von Udo Lindenberg knallte auch ganz gut rein! Ich legte die neue UFO auf. Michael Schenkers Gitarre pushte mich, trieb meine jugendliche Energie auf den Höhepunkt. “Force It“ war eine coole Scheibe, was auch an dem astreinen Cover lag. Zwei halbnackte Menschen, die sich in einem surrealen Badezimmer an die Wäsche gehen. Später erfuhr ich, dass es sich dabei um den kürzlich verstorbenen Genesis P- Orrigde und seine Freundin Cosey Fanni Tutti handelte. Die beiden spielten später bei der Industrial-Band Throbbing Gristle, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Ich rätselte schon damals, ob es sich da um zwei Männer handelt, aber ich tippte dann doch auf Mann und Frau. Ich lag richtig. Das Irre an dem Cover ist, dass der Typ keine Hose anhat, während die Frau fast voll bekleidet an der Duschwand lehnt.

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Gedichte auf den Leib geschrieben