Entscheidungen

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Yupag Chinasky

Sah, wie sie mit leicht wiegenden Schritten, aufreizend, mit wippendem Saum ihres kurzen Kleides durch die Nacht zum Licht hin ging. Ein schönes Mädchen, dachte er, mit schönen Bewegungen, ein Engel, der davon schwebte. Noch während er ihr resigniert nachschaute, geschah ein kleines Wunder. Das Mädchen blieb stehen, dreht sich zu ihm um, kam sogar noch ein paar Schritte zurück und rief: „Du gefällst mir und ich möchte dich gerne wiedersehen. Jetzt geht es aber nicht, wenn mich mein Freund mit dir erwischt, schlägt er mich tot. Morgen früh, um zehn, hier, auf diesem Platz. Wirst du kommen?“ Er war überrascht, damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Natürlich werde ich kommen. Ich freue mich riesig. Bis morgen.“ Dann drehte sie sich um und war kurz darauf wieder in der Disko verschwunden. Voller freudiger Erregung und mit neuer Hoffnung ging er langsam zu seinem Hotel zurück.

Yoani

Dort angekommen suchte er sogleich die Bar auf. Er brauchte etwas zu trinken, zur Beruhigung, so aufgeregt war er. Das Mädchen mit den traurigen Augen und dem großen Busen ging ihm nicht aus dem Sinn. Er ärgerte sich, dass er sie nicht einmal nach ihrem Namen gefragt hatte. Er war so aufgeregt, dass er kein Bier, bestellte, sein Standardgetränk für alle Lebenslagen, sondern ein großes Glas Rum. Der Barkeeper, ein kleiner, glatt gekämmter Typ mit großer Nase und einem großen Leberfleck an der Schläfe, schaute ihn erstaunt an, schob ihm aber das Glas zu, ohne nachzufragen. Während er trank, überlegte er, wie er den nächsten Tag gestalten sollte, was er mit seiner neuen Freundin alles machen könnte. Aber war sie nicht viel zu jung für ihn? Anders herum gefragt, war er nicht viel zu alt für dieses junge, unerfahrene, liebe Ding? Was könnte er ihr bieten, um sich für sie attraktiv zu machen? Ein Einkaufsbummel im Zentrum? Gut essen gehen in einem schicken Lokal?

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Gedichte auf den Leib geschrieben