Ältere Männer, vor allem verheiratete, wollen ein paar schöne Stunden mit jungen Frauen genießen, weit genug weg vom heimischen Herd und von der schimpfenden, eifersüchtigen Ehefrau. Sie suchen so etwas wie Liebe ohne Risiko und ohne Verpflichtungen, dafür sind sie bereit, ohne Murren gut zu zahlen, auch ohne zu handeln. Wobei handeln durchaus in zwei Bedeutungen gemeint ist, weder den Preis herunterhandeln, noch sich durch eigenes Handeln all zu sehr anstrengen zu müssen. Sie lassen sich bedienen und manchen reichen ein paar Streicheleinheiten, ein paar schöne Worte, obwohl sie kaum verstanden werden, etwas Gefummel und Geküsse, und wenn es gut läuft, ein Handjob, das reicht manchmal schon.
Yoani ist attraktiv und aktiv, sie gibt ihren Kunden reichlich, was diese erwarten. Deswegen verdient sie ganz gut mit dem Verkauf von Illusionen, sie muss aber einen guten Teil ihrer Einnahmen an die Polizei abgeben, damit die nicht ihre Kreise stört und auch der Hotelmanager will Geld, damit sie auf die Zimmer der Gäste darf und schließlich ist da noch der Barkeeper Antonio, der will auch seinen Anteil. Letzterer ist ihr wichtigster Geschäftspartner. Er beschafft ihr fast alle Kunden und sie ist für ihn das beste Pferd im Stall. Er ist zwar kein klassischer Zuhälter, er beutet sie nicht aus, dazu ist Yoani viel zu selbstständig, aber es ist ganz normal, dass er seinen Anteil für seine Vermittlungen will und auch bekommt. Er muss ja schließlich auch leben und mindestens zwei Frauen und ein paar Kinder versorgen. Die beiden haben ein Abkommen, ein Geschäftsmodell, mit dem sie zufrieden sind. Es funktioniert, solange zahlungskräftige Kunden da sind.
Yoani kann darauf vertrauen, dass ihr Antonio nur solche Männer vermittelt, die solvent sind und einen anständigen Eindruck machen, die anstandslos bezahlen und auch sonst keinen Ärger machen.
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