Er hatte keinen Bock auf die Gesellschaft von Schiffsbrüchigen, Absahnern, Abzockern und auch nicht auf das enge, dunkle Zimmer, das ihn traurig stimmte und zugleich aggressiv machte,, wenn er es betrat, um eine weitere einsame Nacht zu verbringen. Dort logierten die armen Schlucker, die nicht genug Geld hatten, sich ein anständiges Hotel in guter Lage, in der Innenstadt zum Beispiel, zu leisten und es ärgerte ihn, dass er nun auch zu denen gehörte, zumindest zeitweise, zumindest so lange, wie er noch auf seinen Rückflug warten musste. Mit denen wollte er seine letzten Tage nicht verbringen, mit denen nicht, mit dieses heimatlosen Gesellen, diesen no-have-people, die ihrerseits wieder allerlei andere Aasgeier magisch anzogen, solche, die versuchten, sogar noch in dieser Umgebung und mit diesem heruntergekommenen Publikum auf ihre Kosten zu kommen, die versuchten, die letzten Münzen der armen Schweine abstaubten und ihnen die letzten Scheine aus dem Portemonnaie zu ziehen. Dann lieber kein Bier, dann lieber allein durch die tote Stadt pilgern, auf der vergeblichen Suche nach Ablenkung, nach Gesellschaft, nach der Erfüllung, auf die er immer noch hoffte, auf das, was man auch Liebe nannte, Aber wenigstens sein kleines Glück, das schäumende, kühle Bier musste er finden.
La Discoteca San Firmin
Die Straßen waren schlecht beleuchtet. Eine glich der anderen. Schmale Straßen mit Schlaglöchern, Bürgersteige mit hohen Kanten, niedrige, einstöckige Häuser, vereinzelt Wohnblocks und Brachflächen. Alles war austauschbar, langweilig, nichtssagend und die Straßen menschenleer. Unzufrieden und frustriert wollte er dann doch lieber zurück in das ärmliche Hotel, zu der fragwürdigen Gesellschaft, in die Bar, in der es immerhin Bier gab. Er war inzwischen in ein Viertel gekommen, in dem er bisher noch nicht gewesen war, ziemlich entfernt von seinem Hotel.
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