Entscheidungen

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Yupag Chinasky

Hier war es auch nicht einladender, als dort, wo er schon gewesen war, doch kurz bevor er wieder zurückgehen wollte, sah er etwas, das ihm Hoffnung machte. Es war der Widerschein von zuckendem, farbigen Licht auf ein paar Hauswänden am Ende einer Querstraße. Er ging darauf zu, und als er schließlich abbog, weil die Straße endete, sah er nicht nur die Lichtquelle, hörte auch deutlich das tiefe Wummern von Bässen. Es war tatsächlich eine Diskothek, ein Ort der Begegnung, ein Ort mit Menschen, das an einem kleinen Platz stand. Es war ein ganz normales Haus, weder aufregend noch einladend, fast eine längliche Baracke, aber mit einem breiten Eingang, der durch ein flackerndes Neonlicht hell erleuchtet wurde. Über der Tür stand „Discoteca San Firmin“, ein komischer Name für eine Diskothek, dachte er, aber dann sah er das Straßenschild, sah dass der kleine Platz, der am Ende in einen kleinen Park mit ein paar Bäumen und Büschen und einer kärglichen Grünfläche überging, „Plaza San Firmin“ hieß. Ein Heiliger versprach ihm, bei seiner Suche nach dem Glück zu helfen, denn er war sofort überzeugt, dass dies der einzige Ort weit und breit war, wo er das finden konnte, was er suchte. Er betrat das Lokal und der infernalische Lärm, der ihm entgegen schlug, hätte ihn fast sofort wieder hinaus getrieben, aber der Wunsch endlich sein Glück zu finden, die Gier auf das, was er die ganze Zeit schon suchte war stärker und so zwang er sich, zu bleiben. Denn das Eine, das er brauchte, gab es hier mit Sicherheit. Er stellte sich an die Theke und bestellte endlich das heiß ersehnte Bier. Es war kalt und köstlich, auch wenn die Schaumkrone nicht zu sehen war, denn er trank mit gierigen, großen Schlucken direkt aus der Dose, und ließ dem Ersten gleich ein Zweites folgen. Erst dann sah er sich etwas gründlicher in dem dunklen, langgestreckten Saal um.

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Gedichte auf den Leib geschrieben