Entscheidungen

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Yupag Chinasky

Auf der Suche

Er streifte durch die verlassenen, nächtlichen Straßen der kleinen Stadt auf der Suche nach seinem Glück. Erst müsst er sein kleines finden, das durchaus im Bereich des Möglichen lag, dann sein großes, sein ganz großes, das er schon fast abgeschrieben hatte, aber die Hoffnung und der Wille trieben ihn an und ließen ihn weiter durch die einsamen Straßen schlendern, in einem Ort, den er freiwillig sicher nie aufgesucht hätte. . Er hatte kein Eile, aber ein klares Ziel. Er wusste, was er suchte, aber nicht, wo er suchen sollte, wo er fündig werden könnte. Es war nicht das erste Mal, dass er nachts durch die einsamen Straßen einer Stadt schlich, auf der Suche nach Leben, nach Gesellschaft, nach Abwechslung, nach dem Glück der schnellen, unkomplizierten Liebe. Ob er hier dieses Glück wirklich finden würde, war höchst fraglich. Höchstes sein kleines Glück, das sehr bescheiden war, das wäre mit weniger Problemen verbunden. Dieses kleine Glück wäre nichts anderes als ein kühles Bier mit einer herrlichen, weißen Schaumkrone, das nicht nur seinen Durst löschen sollte, sondern ihm auch ein wenig Trost bescheren könnte. Denn die nächste Stufe des Glücks wäre es, dieses herrliche Bier in angenehmer Gesellschaft zu trinken, mit jemandem reden zu können oder auch nur zuzuhören, was dieser Jemand zu sagen hatte, viel mehr müsste es gar nicht sein, nach dem er verlangte, nur nach dieser zweiten Stufe seines Glücks, sich einfach zu jemandem setzen, belangloses Zeug quatschen, das Bier in Ruhe genießen. Dann müsste er diese Nacht nicht schon wieder allein verbringen, ohne den Trost, den menschliche Gesellschaft spenden konnte. Doch selbst dieser einfache Wunsch war hier schwer zu erfüllen, weil es in dieser bescheuerten Stadt und um diese Zeit nur wenig Menschen gab, die man treffen konnte und noch weniger Möglichkeiten, wo man sie hätte treffen können.

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