„Von meinem normalen Gehalt könnte ich mir nur einen Bruchteil dessen leisten, was ich mir so gönne. Ich betreue dieses Forum mit, als technischer Mitarbeiter. Also programmiertechnisch, meine ich. Dazu kommt das mit meiner Freundin“, meinte er und wurde rot bis über beide Ohren.
„Wie meinst du das?“
„Sie ist eine kleine Nymphomanin“, begann er mit einem tiefen Atemzug zu erläutern. „Steht auf ältere Männer und ich habe eine Abmachung mit ihr: Nur einmalige Treffen sind zulässig. Betritt sie mit einem Mann die Wohnung, betätigt sie neben dem Lichtschalter einen weiteren, der drei Kameras aktiviert. Ich bekomme eine Benachrichtigung und die Sache wird aufgezeichnet. Ist sie gut, bearbeite ich das Video, damit der Mann unkenntlich ist und dann machen wir damit Geld, was wir uns teilen. Dass es dein Mann war, der da mit ihr gefickt hat, habe ich nicht gewusst. Erst als dir sein Bild aus der Brieftasche fiel, als ich das Druckerproblem beseitigt habe, wurde mir das klar. Die ganze Zeit habe ich schon überlegt, wie ich dir das beibringe.“
„Und jetzt denkst du, ich seh das, bin wütend und damit kannst du mich halten?“, fragte ich kopfschüttelnd.
„Ich weiß nicht … dachte …“
„Lass sein Udo. Ruf mal das Forum auf“, forderte ich. „Hast du mich dort noch nicht entdeckt?“
„Nein, ich stöbere nicht so in den Profilen, hab genug mit dem technischen Kram zu tun.“
Ich war wütend und doch gelassen, weil er mir damit auch einen guten Grund bot, die Sache zu beenden.
Beherrscht zeigte ich ihm unsere Profile. Erklärte unseren Beziehungsstand und forderte von ihm, Iris Zügel anzulegen.
Abschließend sagte ich:
„Das hätte ich nicht von dir gedacht Udo. Ich hielt dich immer für einen feinen Kerl, doch was du hier machst, ist fies. Denk mal drüber nach. Es ist doch sicher auch strafbar, fremde Männer, ohne ihr Einverständnis bei so was zu filmen.“
„Ich mach sie doch unkenntlich und bisher hat es noch nie jemand erfahren, oder einer der Männer herausgefunden“, meinte er kleinlaut.
„Das zählt nicht Udo“, sagte ich traurig. „Denk drüber nach und jetzt will ich gehen.“
Ich stand auf, nahm meine Jacke, blickte auf das in sich zusammengesunkene Häuflein Elend im Drehstuhl und ging.
Er will es wissen
Je oller umso doller - Teil 47
41 12-20 Minuten 1 Kommentar
Er will es wissen
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Wieder ein schönes Kapitel ...
schreibt Anamur