Erinnerungen an die dralle Chefin

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Erinnerungen an die dralle Chefin

Erinnerungen an die dralle Chefin

A. David

Constanze führte ein strenges Regiment. Wer nicht spurte, flog raus. Ich war nach dem Abi auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, und die waren dünn gesät zu jener Zeit. Constanze Richter war die Cousine einer Schwägerin meiner Mutter. Wir waren also um 9 Ecken miteinander verwandt. Auf einer Familienfeier hatte meine Mutter Kontakt zu ihrer Schwägerin und die wollte sich mal umhören. Ich hatte dann einen Termin zum Vorstellungsgespräch. Da war ich gerade 20 Jahre alt. Es war Sommer und ich war streng bemüht, nicht ständig auf die Brüste der Frau zu starren. Der tiefe Ausschnitt des Oberteils erleichterte die Sache nicht.

Ich bekam den Ausbildungsplatz und machte eine Lehre zum Bürokaufmann. Nach Abschluss der Prüfung, die ich mit einer Eins bestand, wurde ich übernommen. Constanze steckte mich in den Vertrieb und meine Aufgabe bestand darin, Kunden zu akquirieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde ich immer besser. Die Firma belieferte Zahnärzte mit allerlei Artikeln und es lief ganz gut.

Dann verlor die Firma zwei, drei große Abnehmer. Eines Tages rief Constanze mich zu sich. Ich klopfte an ihre Tür und sie bat mich herein. Conny saß an ihrem Schreibtisch und forderte mich auf, Platz zu nehmen. Dann erzählte sie mir, dass das Unternehmen in Schieflage sei und sie Kosten senken müsse. Sie hätte sich schweren Herzens dazu durchgerungen, Personal einzusparen. Eine Vollzeitkraft musste gehen. Sie sagte mir ganz direkt: ich oder Markowski. Sie sei sich nicht sicher, sie habe jetzt tagelang hin- und her überlegt, aber sei zu keinem Ergebnis gekommen. Man konnte Streichhölzer ziehen oder es auswürfeln, aber das wäre Zufall, und sie wollte eine persönliche Komponente in die Entscheidung mit einfließen lassen.

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