Erinnerungen an Jacqueline

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Erinnerungen an Jacqueline

Erinnerungen an Jacqueline

Andrea Pfister

Mitte der Achtziger Jahre hatte mich eine Studienkollegin, die zwischenzeitlich ein Mitglied des auswärtigen Amtes geheiratet hatte, zu sich nach New York eingeladen.
So bin ich mehr oder weniger im Diplomatengepäck in den Genuss gekommen BIG APPLE zu besuchen und kennen zu lernen. Während meines zehntägigen Aufenthaltes lernte ich neben den architektonischen Highlights auch einige kulturelle Perlen dieser Megacity kennen. So war ich unter anderem mit meinen Freunden zu einer Vernissage einer sehr berühmten Malerin und Bildhauerin eingeladen.
Diese Veranstaltung fand in dem Loftatelier in Greenwich Village statt, in dem die Künstlerin auch wohnte.
Ich nenne sie hier aus Gründen der Diskretion "Jacqueline". Jacqueline war eine Künstlerin von hohem internationalem Renommee. Das merkte man spätestens an den Namen auf ihrer Gästeliste.
Geladen waren ca. 500 Promis aus der internationalen Kulturszene, gekommen sind fast 1000 Personen aus allen Lebensbereichen ( so wie ich ). Da Jacquelines Loft aber über 900 m⊃2; groß war und die Veranstaltung sich von 20,00 Uhr bis 5,00 Uhr morgens hinzog, wurde die Luft nie zu dünn.
Über Jacqueline wusste ich, dass sie Halbindianerin war, eine hervorragende und schwerreiche Künstlerin und dass sie nach Aussage einer deutschen Glamourjournalistin sehenswerte Lotosfüße besaß.
Besagte Journalistin fand in einem Interview, dass sie mit Jacqueline für ein internationales Frauenmagazin führte, nicht genug Worte um die sagenhafte Schönheit von Jacquelines Füßen zu beschreiben.
Zu meiner Enttäuschung trug sie an diesem Abend während ihrer Begrüßungsrede und auch später JP Todd´s Slipper.
Allerdings hat sie mich auch ohne das ich ihre Füße gesehen habe mit ihrem indianischen Äußeren tief beeindruckt. Sie war vergleichbar mit einer Synthese aus CHER und JOAN BAEZ.
Ich schätzte ihr Alter auf etwa fünfzig Jahre, eher weniger. Sie hatte lange schwarze Haare, trug eine mit indianischen Motiven bestickte weiße Bluse und einen knöchellangen Waschlederrock. Sie war eine ernste aber freundliche und unverbindliche Person.

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