Erinnerungen und Veränderungen

Je oller umso doller - Teil 50

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Erinnerungen und Veränderungen

Erinnerungen und Veränderungen

Jo Diarist

Er hat mich geschwängert, wollte aber nicht zu dem Kind stehen. Er hat mir Geld gegeben und den Kontakt zu einer Klinik in den Niederlanden hergestellt. Ich bin mit meiner Freundin dorthin gefahren. Ma und Pa dachten, ich mach mit ihr dort Urlaub. Alles verlief ohne Problem, aber nur körperlich. Im Herzen leide ich immer noch darunter, dass ich damals dem Kind das Leben verweigert habe. Es kommt mir vor, als hätte ich einen Mord begangen. Egal wie lieb ich zu meinen Kindern jetzt bin, ich habe damals versagt.“
Maria begann zu schluchzen und drückte sich Sandras Hand ins Gesicht. Die wusste gar nicht, wie sie reagieren sollte, und machte eine hilflose Geste. Da war aber auch schon Rosi bei Maria und drückte sie an sich.
„Warum hast du kein Vertrauen zu uns gehabt? Wir hätten mit Sicherheit zu dir gestanden“, meinte sie.
„Jetzt weiß ich das auch, aber damals … Ich war überfordert. Habe die Konsequenzen nie erfasst. Dann wollte ich ein ordentliches Leben führen, so wie ihr. Deshalb konnte ich auch kaum mit der neuen Situation bei euch umgehen“, gestand Maria schniefend.
„Maria, du müsstest …“
Mit verheulten Augen blickte Maria Rosi an und unterbrach sie:
„Im Herzen wusste ich es immer, doch das rebellische in mir macht manchmal das Gegenteil von dem, was das Herz will. Ich denke, du kannst das verstehen, ist das bei dir doch auch so. Oder war, sollte ich vielleicht sagen, denn seit Sandra bei euch ist, veränderst du dich. Zum besseren, wohl bemerkt“, stellte unsere Tochter fest und wischte sich die Tränen ab.
Rosi wollte sie in den Arm nehmen, doch Maria wandte sich schon wieder Sandra zu.

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