Erinnerungen und Veränderungen

Je oller umso doller - Teil 50

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Erinnerungen und Veränderungen

Erinnerungen und Veränderungen

Jo Diarist


„Es tut mir leid“, begann Sandra und schien den Tränen nahe. „Ich bin schwanger trotz Spirale. Aber genau wegen diesem Ding gibt es jetzt auch Probleme und es kam zu Blutungen. Sie müssen die Spirale entfernen und das soll heute noch geschehen. Wegen dem Kind …“
Weiter kam sie nicht, denn ein Schluchzen schüttelte sie. Ich streichelte sie, sah Rosi an, doch die nickte nur zu Sandra.
„Was ist mit dem Kind?“, fragte ich sanft.
„Das wissen sie noch nicht. Es wird sich erst nach Entfernen der Spirale genau sagen lassen, meint die Ärztin“, und wieder schüttelte sie ein Weinkrampf.
„Ich wollte das doch nicht“, fügte sie unter Schluchzern hinzu. „Weiß doch nicht, ob ihr das wollt“, schniefte sie kaum hörbar.
Ich blickte Rosi an. Sie nickte und streichelte sanft Sandras Hand.
„Es wird eine Herausforderung, noch mal ein Kind groß zu ziehen, doch wir schaffen das schon“, sagte ich und wischte ihr die Tränen ab.
Sandra blinzelte die Tränen weg, sah mich an und fragte:
„Seid ihr euch da sicher? Ich da…“
Weiter kam sie nicht. Die Tür flog ohne Anklopfen auf, Maria stürmte herein und sagte energisch:
„Ich hoffe, ihr denkt nicht an Abtreibung, denn dann seid ihr für mich gestorben!“
„Maria, bitte mäßige dich“, sagte Rosi und stand auf.
„Keiner will das“, fügte ich hinzu und Maria atmete tief aus.
„Dann ist ja gut“, sagte sie leise, drehte um und strebte der Tür zu.
Verblüfft sahen wir ihr hinterher. Rosi fing sich als Erste. Hastig folgte sie ihr und rief verhalten:
„Maria warte. Bitte!“
Die ältere Dame im Nebenbett drückte sich ächzend hoch und meinte:
„Ich muss mich mal ein bisschen bewegen. Die Ärztin meinte, ich soll nicht den ganzen Tag nur liegen.“
Sie verließ den Raum, als Rosi mit Maria zurückkam.
Unsere Tochter wirkte wie ein scheues Reh und mied unseren Blick. Sie nahm sich den zweiten Stuhl, setzte sich an Sandras andere Seite und begann mit ihr zu reden:
„Ich war siebzehn und hatte ein Verhältnis mit einem verheiraten Mann.

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