Erlebnis der besonderen Art

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Erlebnis der besonderen Art

Erlebnis der besonderen Art

Miriam Reiber

Es ist schon zwei oder drei Jahre her, als mich mein Mann eines Tages auf ein Erotikforum im Internet aufmerksam machte. Neugierig wie ich immer bin, setzte ich mich sofort an unseren PC und meldete mich in dem Forum an. Nach dem die Formalitäten erledigt waren, verschaffte ich mir einen ersten Überblick über die vielen Unterkategorien, die auf meinem Monitor erschienen. Eine Kategorie handelte nur von Outdooraufnahmen, eine andere beschäftigte sich mit Paaren und viele andere schlossen sich noch daran an. Ich beschloss mich einfach von oben nach unten durchzuarbeiten, um mir ein Bild davon zu machen. Zu meiner Überraschung gab es unheimlich viele Männer und Frauen, die sich anscheinend in jeder nur erdenklichen Situation fotografieren ließen. Ich wurde immer neugieriger und verschlang die einzelnen Beiträge geradezu. So merkte ich auch gar nicht, wie die Zeit verging. Irgendwann kam mein Mann ins Zimmer und stellte sich dicht hinter mich: „Na, das scheint dir ja zu gefallen, du sitzt jetzt schon über 3 Stunden davor.“ Erschrocken warf ich einen Blick auf die Uhr und tatsächlich, seine Zeitangabe war richtig. Jetzt spürte ich auch, wie ich langsam Hunger bekam und ich beschloss uns erst einmal was zu kochen. Das Forum würde mir nicht weglaufen, da könnte ich auch später noch schauen.

Während des Essens musste ich immer wieder an die vielen Bilder denken, die ich dort gesehen hatte. Was steckte da wohl für Menschen hinter? Waren es ganz „normal“ so wie ich, oder waren das vielleicht doch alles Perverse? Die Fragen in meinem Kopf häuften sich und ich steigerte mich immer weiter in das Thema hinein. In den nächsten Wochen ging ich jeden Tag wieder in das Forum, verfolgte die Beiträge und schaute mir jedes Foto ganz genau an. Einige waren sehr erotisch, schon fast künstlerisch inszeniert und aufgenommen, andere sind wohl aus Alltagssituationen heraus entstanden. Die Leute, die auf den Fotos zu sehen waren, waren mindestens genauso unterschiedlich, wie die Aufnahmen selbst. Es gab dicke und dünne, ältere und jüngere, mutige und solche, bei denen trotz gewagter Einblicke noch ein bisschen Schüchternheit zu erkennen war. Ob ich mich wohl jemals trauen würde, solche Fotos zu machen und sie dann auch noch ins Internet zu stellen? Mein Mann beobachtete mein Verhalten leicht grinsend. Er konnte ganz bestimmt ahnen was in mir vorging und die letzten Nächte hatte er die Gefühle, die diese Bilder teilweise in mir hervorriefen, auch ausgiebig zu spüren bekommen.

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