Heute war das nicht anders. Der Gedanke, dass ich andere Menschen im Schutz der Anonymität an meinem Leben teilhaben lassen wollte, hatte mich inzwischen in seinen Bann gezogen und zwischen meinen Schenkeln für ein bisschen Überschwemmung gesorgt. Inspiration aus dem Tagebuch brauchte ich heute nicht. Der Plan, der in meinem Kopf langsam Gestalt annahm, lief vor meinem inneren Auge wie ein Zeitrafferfilm ab. Ich würde aus meinen langen Jahren berichten, in denen ich passionierte Single-Frau war.
Als ich jünger war, hatte ich keine Sekunde an Familie oder langjährige Partnerschaft verschwendet. Erst Anfang, Mitte dreißig wurde mir langsam bewusst, dass die biologische Uhr tickte und ich vielleicht genug herumexperimentierte hatte. Ich dachte an Thomas, meine einzige (!) feste und lange Beziehung vor Sebastian, an die Zeit mit meinem Fick-Buddy Marc der eigentlich Markus hieß und an Fred, genannt ‚Freddy‘, der wirklich nur ein langjähriger Freund war, mit dem ich nie Sex, aber viele andere schräge Sachen erlebt hatte. Mir kam das mit meiner Unterwäsche in den Sinn, die ständig von der Leine verschwand, auch Erinnerungen aus meiner Mädchenzeit kamen hoch und an mein damals lang ersehntes ‚Erstes Mal‘.
Ein Feuerwerk von Bildern entfaltete sich vor meinem inneren Auge. Ich sah meine Musch, Schwänze, entspannten Sex, experimentelle ‚Handarbeit‘, heftig kopulierende Pärchen in Swingerclubs, auch ein paar missglückte Abenteuer…
Ich nahm jetzt doch mein 2017er Tagebuch zur Hand. Ich musste mich meiner selbst vergewissern. Ich blätterte 20, 25 Seiten zurück.
Aus dem Buch fielen vier Fotos. Ich schaute auf den Tagebucheintrag:
„Montag, 20. Febr. 2017
Ich bin so geil …. Karla ist noch im Kindergarten.
Ich mache ein paar Fotos von mir. Ob sie gelingen.
Ob ich die Sebastian zum Geburtstag schenken kann???
Nach den Fotos sehr intensiver Orgasmus….“
Ich hatte es tatsächlich geschafft von mir ein paar gelungene erotische Schnappschüsse zu machen.
Wirklich großartig
schreibt Gabi.K
Zur ersten Geschichte...
schreibt Martinus