Erste Liebe

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Erste Liebe

Erste Liebe

Sven Solge

Wie jedes Jahr zum Sommeranfang, war im Nachbarort der Große Rummelplatz aufgebaut worden. Stefan war schon ganz hibbelig, war es doch im Jahr die einzige Abwechslung, die ihnen in ihrem kleinen Dorf geboten wurde. Mit 16 wurde die Unruhe zwischen seinen Beinen immer schlimmer. Aber in seinem Dorf gab es einfach nicht das passende, weibliche Gegenstück für ihn.

Hinzu kam noch, dass Stefan sehr schüchtern war und sich nie traute ein Mädel anzusprechen, welches ihm gefiel.

Ungeduldig wartete er auf den Schulschluss. Endlich Ferien, sechs Wochen keine Schule. Als es endlich klingelte, war er der erste an der Tür. Die Ansage von Lehrer Werter bekam er nur am Rande mit, war ihm aber auch egal, was der noch zu sagen hatte. Immer die gleichen Floskeln und Ermahnungen.

Die halbe Stunde bis zum Haus seiner Eltern, legte er in neuer Rekordzeit zurück. Sein Fahrrad landete an der Wand zur Garage, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass sein Vater die Wand vor kurzem erst gestrichen hatte. Stefan war sich im Klaren, was er jetzt noch alles zu erledigen hatte, bevor er sich auf den Weg zur Kreisstadt machen konnte. Heute musste er nur seine täglichen Pflichten erledigen, dann konnte er los.

Seine Mutter wartete schon mit dem Essen auf ihn. Obwohl er überhaupt keinen Hunger hatte vor Aufregung, musste er sich an den Tisch setzen und etwas zu sich nehmen. Seine Mutter kannte da kein Pardon.

„Iss, Junge! Du bist viel zu dünn.“, war ihre ständige Aufforderung.

Stefan wusste es gab kein Entkommen, deshalb aß er etwas um seine Mutter zu besänftigen, schob aber schon nach kurzer Zeit den Teller von sich: „Ich kann nicht mehr!“ Und Schwupps war er auf seinem Zimmer verschwunden. Seine nächste Aufgabe bestand darin, den kleinen Hühnerstall zu säubern. Das machte er gerne. Er liebte das Federvieh und die Hühner liebten ihn. Aber heute gab es nur einen Schnelldurchlauf. Zuerst die Eier aus den Nestern holen. Die Hennen schimpften zwar fürchterlich, wenn er sie vom Nest hob, ließen sich dann aber mit einer Handvoll Futter schnell beruhigen. Einzig der Hahn beäugte ihn misstrauisch, aber auch der ließ sich von Stefan widerstandslos auf den Arm nehmen und kraulen.

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