Das erste Turnier

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Das erste Turnier

Das erste Turnier

Johannes Seilmann

Aber doch nicht so! Der Anhänger schaukelte und ihre Fesseln zogen an den Gelenken. Krampfhaft versuchte sie sich zu erinnern, ob er die Plane des Anhängers verschlossen hatte. Was wäre, wenn ein LkWfahrer von oben in den Anhänger sehen könnte? Er würde sie so nackt und ausgestellt sehen. Und was würde auf dem Turnierparkplatz geschehen? Wenn zufällig jemand über die Klappe schaute um neugierig nach dem Pferd darin zu sehen? Er würde sie so als "Stute" sehen. Wollte er das? Sie ausstellen? In aller Öffentlichkeit?
Inzwischen stand der Anhänger still. Sie wußte nicht, wie lange sie gefahren waren.
Die Vordertür des Anhängers öffnete sich. Sie roch die Lederhose und durfte gleich darauf seine Hände spüren. Wieder drängte er sich von hinten an sie, drang aber nicht ein. Es war als wollte er sie nur erregen und dann geschah nichts weiter.
"Ich gehe mich jetzt umsehen", hörte sie ihn durch die schreckliche Musikkulisse im Kopfhörer. "Du wirst hierbleiben und schön still sein. Du möchtest doch nicht so gesehen werden, oder?" Nachdrücklich zog er ihr mit dem Zügel den Kopf in den Nacken. Sie preßte ein Nein durch den Knebel. In ihren Ohren gingen die Musik des Kopfhörers mit der Außenmusik in einem Gewirr durcheinander. Dazwischen die Lautsprecheransagen und das Gerede der Zuschauer. Alles war verschwommen. Und sie hatte Angst. War er wirklich gegangen, hatte sie hier alleine gelassen? Wenn sie nun zufällig entdeckt wurde? Wenn jemand ihre hilflose Situation ausnutzte? Sie hätte schreien wollen vor Angst und versuchte, keinen Laut von sich zu geben.
Dann öffnete sich die Vordertür wieder kurz. Einen Augenblick war sie erleichtert bis sie den Zigarettenrauch bemerkte. ER rauchte nicht. Ein Bein drängte sie an ihre Seite. Kein Leder, ganz sicher, eher so wie der elastische Stoff von Reithosen. Dann eine behandschuhte Hand, die ihr in die Scham griff. Sie verspannte sich, erstarrte in der Berührung.

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