Wie hatte ich das Baden im See wieder genossen. Nun ging ich zu den Umkleiden. Sie bestanden aus einfachen Holz-Kabinen, zT mit Astlöchern. In meiner Kabine gab es ein Loch, dessen Füllung herausgefallen war. So war an dieser Stelle ein Durchguck entstanden. Als ich auf der Holzbank saß, um mich anzuziehen, fiel mir das Loch auf und meine Neugierde wurde geweckt. Ich ging etwas in die Knie, um auf Höhe mit dem Durchblick zu kommen. Ich erspähte Haut dahinter, schöne Haut. Sie schien zu schlanken Beinen zu gehören, die eher nach einer Frau als nach behaarten, muskulösen Männerbeinen aussah. Ich versank in Phantasien darüber, wie wohl die ganze Gestalt aussehen mochte. Der Rand des Lochs ließ leider keine weiteren Blicke nach oben zu. Ein scharfer Schlag ließ mich zusammenfahren. „Was erlauben Sie sich?“ Eine erregte Frauenstimme blaffte mich von nebenan an. „Wohl ein verkappter Spanner, was? Begaffst unschuldige Frauen, um dir dabei einen runterzuholen?“ Ich begriff erst allmählich, wie mir geschah. Auf keine Frage oder Anschuldigung fiel mir eine Antwort ein. Das war auch gar nicht nötig, zischte doch die unbekannte Nachbarin schließlich: „Sie kommen jetzt sofort zu mir herüber! Wenn nicht, zeige ich Sie beim Bademeister an!“ Viel Spielraum blieb mir nicht.
Etwas verdattert verließ ich meine Kabine, um vorsichtig nebenan zu klopfen.
Ohne auf ein Zeichen zu warten, wurde die Tür von innen energisch aufgerissen. „Auf, herein!“ Da stand ich nun – allein dieser großen nackten Frau gegenüber. „Auszieh‘n!“ Ich musste etwas ratlos dreigeblickt haben, denn sie wiederholte auf eine Weise, die weder Zögern noch Widerrede zuließ, „Auszieh‘n!“ Ja was denn, bitteschön?! Sie war doch schon nackt. Als ich ihren Blicken folgte, war klar, was sie meinte. Ich trug schon wieder meine Alltagshose. „Schneller, auf geht’s!“. Ich begann, an Gürtel, Knopf und Reißverschluss zu nesteln.
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